Rezension

Tolle Idee, super Umsetzung

Fremder Himmel - Dennis Frey

Fremder Himmel
von Dennis Frey

Ich liebe das Fremden-Universum von Dennis Frey  und auch sein neuer Roman Fremder Himmel spielt in genau diesem Universum und ich war wieder ganz begeistert.

Mona, unsere Heldin, geht einen Deal ein, der sie jedes Mal, wenn sie schläft, in ihre Romanwelt schickt. Wer Dennis Freys Fremde schon aus anderen Romanen kennt, der ahnt vielleicht, dass Mona sich diesen Deal genauer hätte erklären lassen sollen. Aber so lernt sie voller Freude ihre Welt und ihre Charaktere kennen, erkennt, dass es einige Lücken und Logikfehler gibt und dass sich nicht mehr alles ändern lässt. Während sie also jede Nacht in Kaemnor ist, führt sie tagsüber ihr normales Leben in Hamburg weiter, aber trotzdem liegt der Schwerpunkt der Handlung auf ihrer Reise durch Kaemnor.

Mal ehrlich, die Idee hinter diesem Buch ist doch klasse. Ich träume mich ja manchmal selbst in Bücher rein und wünsche mir, ich könnte die Welten bereisen. Da bin ich mir sicher, dass es den Autoren derselben ähnlich geht. Und würde man mir anbieten in einen meiner Lieblingsromane zu reisen? Ich weiß nicht, ob ich ablehnen würde.

Aber nicht nur die Idee hat mir sehr gut gefallen, sondern auch die Umsetzung. Der Anfang hat mich zum Lachen gebracht und ich konnte mir Mona in der Situation super vorstellen. Zu Beginn ist Mona total von ihrer Geschichte und ihrer Schreibkunst überzeugt, kann nicht mit Kritik umgehen und denkt an alles gedacht zu haben. Wie man sich irren kann. Ihre Welt entwickelt sich eigenständig weiter. Dinge und Orte, aber auch Charaktere, bei denen sie nur sehr oberflächlich geblieben ist oder nie weiter dran gedacht haben, entwickeln sich selbst weiter. Und nicht immer ist Mona davon begeistert, aber sie lernt viel übers Schreiben und auch über sich selbst, je weiter sie mit den Helden ihrer Geschichte reist. Mir gefiel ihre Entwicklung im Laufe des Buchs und die Schreibtipps, die da geschickt vermittelt wurden.

Von den Gruppe, die Mona begleitet, gefiel mir der Zwerg Gorin am besten. Allgemein die Endidee für die Zwergenrasse. Die Stelle mit der Butter, war einfach nur eklig. Wenn ich da jetzt dran denke, wird mir immer noch schlecht. Aber nach der Erklärung war das logisch. Widerlich aber logisch. Jedoch waren auch die anderen Charaktere toll. Selbst Nervende wie Lin hätte ich nicht missen wollen.

Dadurch, dass ich selbst nie wusste, was Kaemnor für mich bereit hält, und auch Mona eine Grundstimmung an Aufregung mit sich herumträgt, weil sie immer die Sorge hat, dass es doch nicht so läuft, wie sie es beschrieben hat, ist die Geschichte spannend und auch lustig. Die Gruppe kommt immer wieder in gefährliche Situationen und Mona versucht alles, um einen guten Ausgang zu schreiben, aber ihre Welt verweigert sich so manches mal ihren Ideen und hält Überraschungen bereit.

 

Fazit

Fremder Himmel hat mir super gut gefallen. Es hat mir Spaß gemacht, Mona und ihre Welt Kaemnor kennenzulernen und vor allem die Entwicklung beider zu verfolgen. Jetzt hoffe ich nur irgendwie, dass Dennis Frey sich auch in Kaemnor verliebt hat und uns mehr über Ganeschs Weg erzählt.