Rezension

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Tolle Idee und gute Umsetzung

Die Frau des Zeitreisenden - Audrey Niffenegger

Die Frau des Zeitreisenden
von Audrey Niffenegger

Eines vorweg: Diese Geschichte hat mich so in ihren Bann gezogen, dass ich sogar von den Protagonisten geträumt habe.

Der Anfang des Romans bildet das Treffen von Clare und Henry 1991 - "Ich traf Clare zum ersten Mal im Oktober 1991. Sie traf mich zum ersten Mal im September 1977; sie war sechs, ich werde achtunddreißig sein." [S. 155]
Dann wird die Geschichte recht chronologisch erzählt, angefangen mit Henrys und Clares Kindheit. Es wird aus Henrys und Clares Sicht in Ich-Form erzählt. Zu Beginn jeder Episode steht ein Datum und wie alt Clare und/oder Henry sind (z.B. Clare ist 12, Henry 36. Oder: Henry ist 33 und 39). Das macht es leicht, sich zu orientieren.

Der Roman beschreibt zum einen das normale Leben und die Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich lieben, mit all ihren Höhen und Tiefen - eben nur ergänzt um das Zeitreiseelement (das es manchmal leichter und manchmal schwerer macht). Auf der Metaebene wirft es die großen Fragen auf: Ist alles vorherbestimmt? Ist man glücklicher, wenn man weiß, was passiert? Hat man einen freien Willen? Kann man sein Schicksal ändern? Und wie lebt man gut, wie führt man eine gute Beziehung? Es ist ein Liebes- und Beziehungsroman, aber noch soviel mehr. 

Lesen oder nicht?

Wer Geschichten mit philosophischer Botschaft und einer großen Liebesbeziehung mag, aber auch gern über das alltägliche Leben liest, ist hier bestens aufgehoben. Das Buch ist wirklich wirklich großartig und ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung. Mit einer Warnung an potentielle Leser, die ich fairerweise geben möchte, obwohl es leicht spoilert (wer das nicht mag, bitte den nächsten Abschnitt überlesen):

In dem Buch werden auch Fehlgeburten thematisiert, Clare hat gleich einige davon. Sowohl Henry als auch Clare sind sehr verzweifelt und ihre Beziehung leidet darunter. Diese Geschichte nahm mich sehr mit, sie wird zwar leise aber mit eindrücklicher Wucht erzählt. Ich möchte nicht, dass jemand, der eine Fehlgeburt hatte und darunter noch leidet, ohne Vorwarnung darüberstolpert; daher der untypische Spoiler.

 

Mehr, auch drei Zitate, findet ihr auf meinem Blog