Rezension

Tolle Mischung aus Humor und Spannung!

Schlachtsaison - Andreas Schröfl

Schlachtsaison
von Andreas Schröfl

Bewertet mit 5 Sternen

Toller Regionalkrimi aus München, der mich von Anfang bis Ende begeistert hat!

Es handelt sich hier um den dritten Band der Regionalkrimiserie um den ehemaligen Bierbrauer und Hobbyermittler Alfred Sanktjohanser, alias der Sanktus. Für mich war es der erste Band der Serie. Man kann also die einzelnen Bände gut unabhängig voneinander lesen. Da man aber immer wieder auf alte Bekannte trifft ist es sicher nicht schlecht, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Vom Titel und vom Cover her hat mich das Buch eigentlich nicht wirklich angesprochen. Auch wenn beides zum Inhalt passt, so gäbe es meiner Meinung nach wirklich originellere Cover für dieses tolle Buch. Der Titel "Schlachtsaison" ist im Nachhinein schon gut passend, denn es wird wirklich einiges "abgeschlachtet". Aber beides ist für mich nicht wirklich ein "eyecatcher", der einem auffordert zu dem Buch zu greifen.

Schauplatz des Krimis ist München - meine Lieblingsstadt in Deutschland. Man sollte darauf gefasst sein, dass es immer mal wieder Stellen mit bayrischem Dialekt gibt. Aber auch ich als Pfälzer habe alles gut verstanden. Und irgendwie macht dieser Dialekt unter anderem auch mit  den Charme des Buches aus.

Zum Inhalt will ich gar nicht viel schreiben. Es geht um eine Mordserie, bei der die Morde von Jack the Ripper nachgestellt werden. Die Frauen werden brutalst ermordet und der Sanktus versucht den "Münchner Ripper" zu finden.

Andreas Schröfl wusste mich von Anfang bis zum Ende mit seinem ganz speziellen, ihm eigenen Humor zu begeistern. Der Schreibstil ist einfach absolut witzig, voller Wortwitz und Situationskomik. Egal ob er von einem "Romanzenschinken" oder einem "Vogelscheuchensyndrom" schreibt, oder auch von einen Mann "als eine Art Brad Pitt, also ein Feind des normalen Mannes" erzählt, ich habe mich auf jeder Seite köstlich amüsiert. Außer dem Kriminalfall bekommt man auch einen Einblick in das Privatleben des Sanktus. So darf man ihn als werdenden Vater im Geburtsvorbereitungskurs erleben oder auch in der Sauna. Auch dies ist alles so witzig geschildert, dass ich immer wieder lachen musste. Und das Buch bekommt dadurch eine Leichtigkeit und man fliegt geradezu über die Seiten, weil man es nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Trotz dieses Humors kommen die Spannung und der Plot nicht zu kurz. Es gibt immer wieder brutale Morde und alles baut auf den Morden von Jack the Ripper auf. Das Ende war nicht wirklich vorhersehbar. Es gab zwischendurch immer wieder Verdachtsmomente, doch geschickt wurde man von dem Autor zwischendurch auf falsche Fährten geführt. Aber insgesamt war für mich alles sehr stimmig und auch das Ende hat gepasst.

Alles in allem wirklich ein tolles Gesamtpaket und für mich eine super Neuentdeckung. Das Buch hat in mir wirklich  Lust auf mehr vom Sanktus (und Andreas Schröfl) geweckt. Wirklich ein absolut empfehlenswerter Regionalkrimi mit einer richtig guten Mischung aus Humor und Spannung. Wer den Sanktus noch nicht kennt und gerne gute Regionalkrimis liest, sollte unbedingt zu einem Buch von Andreas Schröfl greifen und den Sanktus kennenlernen.