Rezension

Tolle musikalische, himmlische Schutzengelgeschichte mit viel Gefühl.

Warum Engel nie Mundharmonika spielen - Karin Koenicke

Warum Engel nie Mundharmonika spielen
von Karin Koenicke

Bewertet mit 5 Sternen

Karin Koenicke – Warum Engel nie Mundharmonika spielen

 

Pasiel ist glücklich im Himmel, er liebt seine klassische Musik, bildet den Chor aus und kann sich nichts schöneres vorstellen. Ein Glück, dass er kein Schutzengel ist und somit auch nicht zum Contest der Schutzengel muss. Für die Erzengel Gabriel und Michael steht das Gewinnen des Wettbewerbes an oberster Stelle, und als bekannt wird, welche Anforderungen an den Schutzengel gestellt werden, um Eddie einen Monat lang zu beschützen, kann Pasiel sein Pech gar nicht fassen.

Ausgerechnet er wird innerhalb weniger Minuten zum Schutzengel befördert und muss auf die Erde.

Sein Schützling ist eine Tätowiererin, die in einer krassen Rockband singt, einen nicht besonders frommen Lebensstil hat und sich öfter in Gefahr bringt.

Doch Pasiel stellt sich der Herausforderung, denn er will es allen beweisen, nicht zuletzt sich selbst und gerät dabei zwischen die Fronten, denn Eddie übt eine größere Anziehungskraft auf ihn aus, als er sich vorstellen konnte.

 

Ich bedanke mich herzlich für das Rezensionsexemplar und dafür, dass ich an der Leserunde teilnehmen durfte, natürlich beeinflusst dies meine ehrliche Meinung nicht.

 

„Warum Engel nie Mundharmonika spielen“ aus der Feder von Karin Koenicke ist ein himmlischer, spannungsgeladener, musikintensiver, schöner Liebesroman, der eigenständig gelesen werden kann.

Der Schreibstil ist überwiegend temporeich, für mich persönlich streckenweise manchmal sehr detailreich, aber durchgehend bildhaft und lebendig beschrieben, sodass ich mich schnell in die Geschichte einlesen konnte. Immer wieder gab es witzige Pointen, emotionale und berührende Momente, und das Ende... nun ich will nicht spoilern, aber da brauchte ich Taschentücher.

 

Karin Koenicke hat ihre Hauptfiguren facettenreich und glaubhaft, mit viel Tiefe und Emotionen ausgestattet, sodass sie mir beide sympathisch waren, obwohl sie nicht gegensätzlicher hätten sein können.

Während Pasiel, der sich auf der Erde Paul nennt, anfänglich eher sehr altbacken und spießig rüber verhalten hat, was aber zu dem 136jährigen Engel sehr gut passt, ist er im Verlaufe des Buches immer interessanter und auch lockerer geworden. Das hat mich beeindruckt, und hier hat die Autorin es geschafft eine besondere Figur zu erschaffen.

Eddie ist das genaue Gegenteil von Pasiel. Sie ist schrill, laut und ich mag sie, denn in ihrem Inneren hat sie auch leise Töne und ihr größter Wunsch ist es, einen Vertrag zu bekommen, um Musik machen zu können.

Die verschiedenen Perspektivwechsel waren im allgemeinen sehr spannend, hin und wieder, in wenigen Situationen wurde die Geschichte aus beiden Perspektiven zum selben Zeitpunkt erzählt. Ich persönlich bin kein Fan davon, dennoch ist das Kritik auf hohem Niveau, denn die Story hat mich trotzdem absolut mitreißen können.

Die Handlungsorte sind detailreich und bildhaft beschrieben, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte.

Der etwas andere Liebesroman hat mir ein tolles Lesevergnügen beschert und ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen.

Es gibt viele Anspielungen auf tolle Songs, charmante Charaktere, eine stimmige Story und viele humorvolle Auflockerungen.

 

Fazit: Tolle musikalische, himmlische Schutzengelgeschichte mit viel Gefühl. 5 Sterne (weil ich selten soviele Taschentücher beim Lesen verbraucht habe.)