Rezension

Tolle neue Ideen. :)

Skylark - Der eiserne Wald - Meagan Spooner

Skylark - Der eiserne Wald
von Meagan Spooner

Bewertet mit 5 Sternen

Lark ist fünfzehn als sie geerntet werden soll, mit ihrem Alter ist sie ungewöhnlich spät dran für dieses vorhaben. Die Ernte besteht darin, dass ihr all ihre magischen Fähigkeiten entzogen werden und die dann für den Bestand der Stadt dient in der sie lebt - die wird nämlich durch die Magie versorgt.
Doch Lark ist anders als andere, ihre Energie scheint sich jedes Mal aufs Neue zu erneuern, für ihre Stadt ein großes Glück, sie halten sie gefangen und entnehmen ihr immer wieder die Magie die sie neu gewinnt, bis ihr die Flucht gelingt.
Außerhalb der Stadt schlägt sie sich durch die Wildnis, immer auf der Suche nach dem eisernen Wald wo es mehr geben soll die wie sie sind und die vor allem frei sind, doch der Weg ist schwer und birgt jede menge Gefahren, doch auch Freunde treten ihr entgegen..

Die Gestaltung des Buches ist für mich sehr ansprechend, zumal sie das Buch doch recht gut einfängt, dennoch sticht es kaum aus der Masse hervor, weil es sich eher in die Masse einreiht. ;)

Meine Vorstellungen von dem was mich hier erwartet wurden schon früh verworfen und ich wurde in eine komplett andere Geschichte hineingeworfen als ich erwartet hätte.
Dadurch, dass ich mit meinen Vorstellungen von dem Buch so daneben lag, brauchte ich einige Zeit um mich in dem Buch zurecht zu finden.

So schleppend das Buch für mich begann, so schnell wuchs auch meine Freude als ich bemerkte wie innovativ die Autorin teils mit ihren Ideen daher kam.
Meine Neugierde wuchs damit einfach stark an und ihre Ideen haben mich teils wirklich entzückt - damit meine ich insbesondere die Darstellung von den Kobolden in diesem Buch, wobei da eigentlich nur einer wirklich hervorstach - Nix.
Die Kobolde hier sind von Magie angetriebene Maschinen, die vor allem dazu genutzt werden um andere zu orten und aufzuspüren. Sie haben keine Gefühle und kein eigenständiges Denkvermögen.
Allein diese Darstellung fand ich interessant, einfach weil sie nicht nur außergewöhnlich ist sondern auch so gar nicht mit meiner und wahrscheinlich auch der allgemeinen Vorstellung von Kobolden konform geht.
Trotz, dass es mich also positiv stimmte, war es gerade zu Anfang auch ein wenig gewöhnungsbedürftigt und man musste offen daran rangehen.
Als dann Nix ins Spiel kam, fiel es auf einmal gar nicht mehr so schwer. Nix wird gesandt um Lark nach ihrer Flucht aufzufinden, durch Larks Geschickt entnimmt sie ihm einen wichtigen Teil der dafür sorgt, dass er sie auch wieder zurück bringen kann.
Doch sein programmiertes Pflichtbewusstsein zwingt ihn dazu nun bei ihr zu bleiben und dafür zu Sorgen, dass sie lebendig bleibt.
Durch Nix und Larks gemeinsame Reise entwickelt sich Nix immer weiter und es scheint als würde er nicht nur eine eigene Persönlichkeit entwickeln sondern auch Gefühle.
Dadurch verändert sich das ganze Zusammenspiel zwischen ihm und Lark, was mir außerordentlich gut gefallen hat. Es war einfach eine süße Entwicklung mit anzusehen wie sie immer mehr gefallen an dem anderen finden und das wohl des anderen auf einmal nicht mehr egal ist. Es entsteht eine recht ungewöhnliche Freundschaft, die mich vollkommen für sich eingenommen und mich überzeugt hat.

Die Reise von Lark zum eisernen Wald ist sehr lang und teils mühsam, was mir in gewissen Momenten schon das Gefühl gab, dass es generell ein wenig zu langgezogen ist. Allerdings wird das ganz gut durch die unterschiedlichen Ereignisse kompensiert, die sie außerhalb ihrer Stadt erlebt.
Die Welt ist auch ebenfalls sehr neu und fantasievoll gestaltet, neben der tristen und vom Krieg zerstörten Landschaft gibt es überall Magieblasen, in denen die Welt von früher noch ein Stückweit existiert, in der die Natur gesund gedeiht.
Ich fand das war ne schöne Idee auch wenn ich es schöner gefunden hätte, wenn die Autorin noch mehr auf die Beschreibung der Umgebung eingegangen wäre.

Was mir ebenfalls gut gefallen hat, war die größte Gefahr in der Wildnis, das sind nämlich Menschen, auch genannt Schattenwesen, die immer mehr an Menschlichkeit verloren haben und nahezu übernatürlich wirken, außerdem haben sie großen Appetit auf Menschen und stellen für Lark nicht nur einmal eine große Gefahr dar. Der Aspekt des Kannibalismus hat mir gut gefallen und er kam ebenfalls sehr unerwartet. :)

Doch Lark und Nix müssen die Grausamkeit der Wildnis nicht völlig allein bewältigen, Hilfe kommt in Form eines Jungen namens Oren. Oren ist schon eine lange Zeit allein und schlägt sich jeden Tag aufs neue durch auf der Suche nach Schutz und Nahrung.
Er ist scheu und hilft ihnen Anfangs nur versteckt weiter, als er dann endlich hervortritt, gewinnt man ihn schnell sehr lieb.
Er ist sehr zurückhaltend und auch wenn er recht stark wirkt durch seine Erfahrungen, ist er auch gebrochen und jeder menschliche Kontakt, insbesondere der zu Lark macht ihm Angst. Ich konnte sehr gut mit ihm fühlen und hab ihn unendlich liebgewonnen.
Schön war dann natürlich zu sehen, wie er sich durchaus entwickelt und ein bisschen offener wird, dadurch wirkt er auch gleich wesentlich menschlicher. ;)

Nach der Ankunft im eisernen Wald klären sich viele Dinge auf und es kommt zu Überraschungsmomenten, dennoch wurde die Handlung mir dort etwas zu schnell herunter gespult.

Ein Buch was mir absolut gefallen hat, kleine Mängel sind vorhanden, durch die vielen tollen Ideen und der gut durchdachten Umsetzung fallen diese für mich aber nicht weiter ins Gewicht, der Spaß an dem Buch war bei mir einfach enorm. :)