Rezension

Tolle Protagonistin, interessante Welt, aber leider etwas zu langatmig für mich.

Die Königin der Schatten
von Erika Johansen

INHALT:
Kelsea lebte versteckt bei ihren Zieheltern, seit dem Tod ihrer Mutter. Doch an ihrem 19.Geburtstag soll sie nun das Erbe antreten, für das sie all die Jahre vorbereitet wurde. Sie soll als Königin über das Reich Tearling herrschen, wie es einst ihre Mutter tat. Doch schon auf dem Weg zum Thron zeigen sich etliche Gefahren und Kelsea muss einsehen, dass ihre Mutter vielleicht keine beliebte Königin war... Nicht nur ihr Onkel, der Regent - sondern auch die Herrscherin des Nachbarlandes Mortmesne trachten ihr nach dem Leben...

MEINUNG:
Ich hatte bei diesem Buch immer wieder hin und her überlegt, ob es etwas für mich sein könnte. Eigentlich lese ich kein Highend-Fantasy, sondern mehr Jugendbücher und leichte Fantasy. Doch ich liebe Game of Thrones und der Trend der Königinnen hat auch mich angsteckt, ich mochte z.B. Selection, die rote Königin, das Licht von Aurora... Also gab ich dem Buch eine Chance, grade weil mich der Zusatz "magisches Königreich" neugierig machte.
Der Einstieg gelang mir ganz leicht, das Buch beginnt gleich ohne viel Vorgeschichte. Kelsea soll an ihrem 19. Geburtstag abgeholt werden und zum Thron gebracht werden. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, ich hatte etwas Angst, da es ja kein Jugendbuch ist, aber die Autorin schreibt wirklich einfach und flüssig.
Nach und nach lernen wir die Protagonistin Kelsea kennen, ihre Vorgeschichte, die Menschen, die ihr wichtig sind und die Welt in der sie lebt. Einzig ihre Bestimmung und was genau mit ihrer Mutter und ihr passiert ist bleibt noch teilweise verdeckt. Kelsea war mir von Beginn an sympathisch. Sie versucht immer natürlich und sie selbst zu sein, dennoch auch tapfer, mutig und stark. Sie jammert nicht und fügt sich ihrem Schicksal. Obwohl sie zart besaitet ist, lässt sie die anstrengende Reise ohne zu murren über sich ergehen und versucht trotz Zurückweisung immer wieder eine Beziehung zu ihrer Garde aufzubauen. Das alles macht sie zu einer bewundernswerten Person und später kristallisiert sich auch heraus, dass sie immer bereit ist das Richtige tu tun, egal zu welchem Preis.
Sie ist also kurz gesagt die typische Heldin. Gut finde ich aber auch, dass wir trotzdem ihre Zweifel und Ängste als Gedanken mitbekommen, auch wenn sie diese Anderen nicht zeigt.
Im Laufe des Buches habe ich immer wieder drauf gewartet, dass es endlich losgeht. Das etwas passiert. Ich habe immer gedacht: "Ja jetzt gleich..", aber - und hier ist leider der große Kritikpunkt - es passiert einfach nichts Aufregendes. Was wirklich schade ist, denn alles Andere stimmt. Eine Welt, die eigentlich eine Dystopie ist, aber mit Highend-Fantasy gepaart wurde, eine sympathische Heldin und ein toller Schreibstil. Doch das alles bringt leider nichts, wenn mich das Buch nicht packen kann. Immer wieder habe ich es beiseite gelegt und kam nicht richtig vorran. Es kommt keine Spannung auf und auch wenn ich Kelsea ins Herz schloss und wissen wollte, wie es für sie weitergeht, habe ich das Buch nach der Hälfte tatsächlich abgebrochen, da einige Stimmen mir verraten haben, dass es auch nach der Reise nicht viel besser wird.  Bei so einer großen Seitenzahl kann das sonst wirklich irgendwann zur Qual werden. Ich wartete während des Lesens auch die ganze Zeit auf die angekündigte Magie, aber leider passierte da nichts Großartiges. Kleine Andeutungen waren zwar vorhanden, aber nichts, was mich mitreissen konnte oder begeistert hätte.
Mir drohte die Leseflaute wegen diesem Buch und der wahnsinnigen Hitze - deswegen war es besser für mich das Buch vorerst beiseite zu legen.
Ich habe gehört, dass die Reihe verfilmt werden soll und ich habe besschlossen, dem Buch einfach vielleicht später nochmal eine Chance zu geben. Vielleicht braucht man mehr Geduld mit dem Buch, viele mögen es ja auch, aber für mich war es einfach zu langatmig. Trotzdem gebe ich 3 Herzen, da einfach sonst alles gestimmt hat und ich dem Buch vielleicht später nochmal eine Chance geben möchte.

FAZIT:
Tolle Protagonistin, interessante Welt, aber leider etwas zu langatmig für mich. Den Film, der vielleicht kommt werde ich mir aber aufjedenfall ansehen, da das Potenzial durchaus da ist!

Rockt mein Herz mit 3 von 5 Punkten!