Rezension

Tolle Stimmung

Das Juwel - Die Gabe
von Amy Ewing

Bewertet mit 4 Sternen

Violet lebt in Armut, aber sie hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die ihre Chance und ihr Fluch zugleich ist … Violet Lasting ist etwas Besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin vom See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

Meine Meinung
Zum Cover des Buches möchte ich ein paar kleine Worte verlieren, weil es einfach großartig ist und meiner Meinung nach sehr gut zum Inhalt passt. Die kleinen Diamanten auf dem Schutzumschlag machen das Buch irgendwie zu etwas Besonderem. 

Aber auch der Inhalt ist gar nicht so schlecht ;) Zu Beginn hat mich die Geschichte an Bücher wie "Die Tribute von Panem" oder "Die Auswahl" erinnert, weil die Jugendlichen in dieser Geschichte keine eigene Entscheidung über ihr Leben führen können, sondern ihr Leben durch die Regierung bestimmt wird. Violet ist eine Surrogat, d.h. sie hat eine besondere Gabe und eignet sich somit als Leihmutter für den Adel. 

Den Verlauf der Geschichte finde ich sehr gelungen. Wir erleben erst Violets Leben vorher, wir lernen ihr bisheriges Leben und ihre Familie kennen. Aber dann geht es auch schon direkt zur Auktion bei der die Suggoraten verkauft werden. Danach folgt dann das Leben bei der Herzogin. Dieser Verlauf ist meiner Meinung nach sehr gelungen, weil man so Violets Entwicklung mit erlebt und auch ihre Gefühlslage in jeder Situation gut einschätzen kann, gerade dadurch dass man auch das Vorher kennen lernt. Allerdings muss man sagen, dass auf den knapp 450 Seiten dann gar nicht mehr so viel mehr passiert als in der Inhaltsangabe angesprochen wird. Es gibt natürlich kleine dramatische Szenen, aber nichts wirklich Weltbewegendes. Alles bleibt noch ziemlich vorhersehbar, wenig überraschend und nicht richtig actionreich. Trotzdem war ich durchgehend gefesselt, die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Das liegt gar nicht insbesondere an Violet, die mir persönlich stellenweise zu naiv ist, sondern eher an der Herzogin, die sehr kalt und ich-orientiert rüber kommt und handelt. Dennoch nimmt man ihr ihr Verhalten total ab und man kann ihre Ziele auch sehr gut verstehen. Ich finde sie als "bösen Charakter" extrem gelungen und mochte es daher immer sehr gerne, wenn sie auftauchte. 

Insgesamt lande ich bei 4 Sternen, da ich einerseits mit ein bisschen mehr Drama gerechnet hatte und mir die Liebesgeschichte echt zu nervig war. Mir ging das Ganze irgendwie zu schnell und so richtig kann man die Liebe zwischen den beiden auch nicht nachvollziehen, oder geht nur mir das so? So ein richtiger Fan von dem Pärchen bin ich nicht. Das hätte man besser machen können. Ich habe immer noch einen Verdacht, was einen bestimmten Charakter angeht, aber vielleicht liege ich da auch falsch. Bin da irgendwie unsicher, ob ich da etwas hineininterpretiere, was gar nicht da ist :D Das Ende war zwar überraschend, aber für mich etwas konstruiert. Man merkt einfach, dass die Autorin noch eine neue Wendung einbringen wollte, damit man vielleicht eher zum zweiten Band greift. Bei mir hat es funktioniert :D

Fazit
Ein schöner Auftakt, der insbesondere durch den "bösen Charakter" der Herzogin überzeugt. Die Protagonistin Violet ist teilweise etwas naiv und die Liebesgeschichte für mich nicht ganz nachvollziehbar. Auch wenn gar nicht so viel Action in der Geschichte vorhanden ist, war ich durchgehend gefesselt, weil ich die Welt in der Geschichte sehr spannend finde. Ich werde den nächsten Band auf jeden Fall besorgen und vergebe für dieses Buch 4 Sterne!