Rezension

Tolle Welt- schwache Figuren

Die Magier - Pierre Grimbert

Die Magier
von Pierre Grimbert

Bewertet mit 3 Sternen

Einst kamen die weisesten Männer und Frauen aller Nationen zusammen um ein geheimnisvolles Abenteuer zu unternehmen. Niemand weiß was während dieses Abenteuers passiert ist, da alle beteiligten geschworen haben Stillschweigen zu bewahren. Nur ihren Nachfahren sind sie bereit, kurz vor dem Tode, einige Informationen anzuvertrauen und so treffen sich die Nachfahren regelmäßig auf der geheimnisvollen Insel Ji. Doch nach und nach werden Anschläge auf die Nachkommen ausgeübt und viele sterben einen grauenvollen Tod. Schnell wird klar, dass die Morde etwas mit der geheimnisvollen Insel Ji zu tun haben.

Ich habe mir schon lange vorgenommen endlich etwas von Pierre Grimbert zu lesen und so hat sich der Sammelband einfach angeboten. Schnell gelang es dem Autor mich mit seiner groß angelegten und zu gleich detailreichen Welt zu begeistern. Die Welt besteht aus verschiedenen Ländern und jedes Land weist eine eigene Kultur auf, unterschiedliche Religionen und Sprachen. 
Die Welt rund um das Abenteuer ist einfach perfekt und absolut authentisch aufgebaut und ich hatte großen Spaß eben diese zusammen mit den unterschiedlichen Figuren zu entdecken.

Schnell wurde mir klar, dass es wirklich eine gute Entscheidung war den Sammelband zu wählen, da ich teilweise das Gefühl hatte, dass die Bücher einfach an unpassenden Momenten geendet haben und mich so komplett aus dem Lesefluss gerissen hätten. 
Auch mit dem Spannungsaufbau hat Pierre Grimbert leider so seine Probleme. Vor allem in der ersten Hälfte des Romans passiert recht wenig. Eine kleine Gruppe der Nachkommen finden nach und nach zusammen um dem Feind gemeinsam entgegentreten zu können und dann wandern und wandern sie erst mal für eine lange Zeit. Danach passieren jedoch viele Dinge Schlag auf Schlag und mir persönlich dann schon wieder fast zu schnell. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass der Autor dies insgesamt besser auf die gesamte Geschichte verteilt hätte.

Des Weiteren hatte ich zudem so meine Probleme mit den Figuren, da sie auf mich zu klischeehaft wirkten. So wirkt Léti zunächst wie ein recht verwöhntes Mädchen, dass unbedingt ihren Willen durchsetzen möchte. Sie entdeckt jedoch die Kampfkunst für sich und ist, wie durch ein Wunder, natürlich ziemlich gut und erlernt das Kämpfen relativ schnell.
Auch Yan, der für Léti schwärmt, wirkte auf mich zu gewollt. Er wird als tollpatschiger Junge dargestellt und ist im Umgang mit anderen Menschen sehr unsicher. Zudem störte mich, dass der Autor sich am Anfang mit Yan etwas verzettelt hat. Es wird beschrieben, dass er für seine Ziehmutter sehr viel macht und unter anderem das Haus immer Top in Schuss hält. Im nächsten Satz wird Yan jedoch als absolut faul bezeichnet und das passt für mich einfach nicht zusammen.

Insgesamt konnte mich vor allem der Weltenbau von Pierre Grimbert begeistern und positiv überraschen. Leider konnte der Autor mit seinen Figuren nicht so glänzen. Zudem fehlte mir am Anfang des Romans die gewisse Spannung, die einem zum weiterlesen motiviert. 

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