Rezension

tolle Zeitreise ins Jahr 260

Fortunas Rache
von Maria W. Peter

Bewertet mit 4 Sternen

>>Fortunas Rache<< von Maria W. Peter

Im Jahre 260 kommt die Sklavin Invita als Geschenk in das Haus des Stadtverwalters nach Trier. In ihrer alten Stellung lernte sie lesen und schreiben, doch hier ist sie eher für die Latrinen zuständig und muss in der Küche helfen. Da sie die Schriften der alten Philosophen aber liebt, kommt sie des öfteren in eine brenzlige Situation, weil sie einfach nicht die Finger davon lassen kann. Als ein Mitsklave spurlos verschwindet und Invita die letzte war, die ihn gesehen hat, wird sie schnell verdächtigt, ihm bei der Flucht geholfen zu haben. Sie beginnt daher selbst nachzuforschen, weil sie ihre Unschuld beweisen möchte und natürlich um der Strafe, die auf Fluchthilfe steht, zu entgehen. Bald entdeckt sie dann auch, das im Haus des Stadthalters nicht alles so ist, wie es sein sollte. Sie hat aber nicht unbedingt viel Talent in solchen Dingen und ja auch nur begrenzte Möglichkeiten, daher bleibt es nicht aus, das sie so ziemlich in jedes Fettnäpfchen tritt, das sich findet.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Invita erzählt und das ist oft gar nicht so einfach, denn genau dafür braucht man ein Händchen, um den Leser bei Laune zu halten und das gelingt meiner Meinung nach in anderen Büchern des öfteren nicht. Maria ist es hier aber gelungen, das ich Invita von Anfang an mochte und das ein oder andere mal kurz davor war, meine Freundin zu schütteln und ihr zu sagen, mach das nicht, das gibt doch nur Ärger. Invitas Gedanken waren nie langatmig und konnten immer mit ein bisschen Satire und viel Charme begeistern. Manches war vielleicht nicht nachvollziehbar und etwas konstruiert, aber es hat mir dennoch wirklich viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Die Impulsivität und die Neugierde von Invita stecken einfach an, auch wenn sie schon wirklich sehr Tollpatschig ist, aber genau das macht sie einzigartig.

Dieser Roman lässt wirklich lange vergessene Zeiten neu aufblühen und man merkt das Maria W. Peter sehr gut recherchiert hat und das ganze realitätsnah an den Leser weiter bringt.