Rezension

Toller Abschluss dieser viel zu kurzen Serie

Weihnachtszauber wider Willen
von Sarah Morgan

Bewertet mit 5 Sternen

Der dritte Band der O'Neil-Trilogie ist da! Begeistert hab ich mich damit aufs Sofa verzogen. Und in die Bahn. Ins Tram. Ins Bett. Ganz schlimm wars jeweils beim Umsteigen von Bahn aufs Tram oder umgekehrt, oder der Fussmarsch nach Hause. Kindle schliessen und aufs Weiterlesen planggen. Viel zu schnell hatte ich es ausgelesen, trotz der Umsteige- und Koch- und anderen Pausen!
Ich konnte kaum aufhören zu lesen, denn der Roman knüpft leistungsmässig wieder an den ersten Band, "Winterzauber wider Willen" an. Vom zweiten Band,  "Sommerzauber wider Willen" war ich ja nicht so überzeugt. So freute ich mich umso mehr, dass sich "Weihnachtswunder wider Willen" wieder als ein Pageturner herausstellte.  

Es schneit und schneit und somit ist das Resort in Snow Crystal blitzschnell ausgebucht. Deshalb muss Brenna ihren Bungalow hergeben und wird bei Tyler und seiner Tochter Jess einquartiert. Jess ist begeistert, Tyler und Brenna nicht so sehr. Brenna, weil sie seit Kindheit verliebt in Tyler ist und Tyler beginnt langsam zu merken, dass Brenna nicht nur seine allerbeste Freundin, sondern auch eine Frau ist. Doch er hat das Gefühl, dass er bisher alle Beziehungen zerstört hat und will nun nicht noch seine ihm sehr wichtige Freundschaft mit Brenna aufs Spiel setzen. Ihr geht es genau gleich, doch irgendwann hat sie genug davon - im Umgang mit Jess erinnert sie sich wieder an ihre Schulzeit und was sie alles einstecken musste, weil ihr das Selbstbewusstsein fehlte. Brenna übt sich also mit neuem Selbstvertrauen, was ihr auch hervorragend steht. Manchmal zweifelt sie zwar noch an sich selbst, und auch Tyler kämpft mit sich. Doch am Ende überrascht er nicht nur Brenna, sondern auch seine Familie. 

Vielleicht gefiel mir "Weihnachtszauber wider Willen" ja so gut, weil Walter nur einen Mini-Auftritt hatte und hier vor allem die Frauen der Familie im Vordergrund stehen? 
Nein, nicht nur. Der Grundtenor hier ist zwar harmonischer, trotz all der verkorksten Beziehungen, die beschrieben werden. Und auch in diesem Band geht es wie schon in den ersten beiden um Vergangenheitsbewältigung und ihre Aufarbeitung. Vielleicht lag es auch am Humor, der hier gar nicht zu kurz kam  - oft lachte ich vor mich hin, wenn Brenna selbst plötzlich erschüttert von ihrem Mut war. Mir gefiel auch der respektvolle Umgang der Darsteller untereinander. Dass Tylers dreizehnjährige Tochter oft erwachsener dachte als die Erwachsenen beeindruckte ebenso. 

Kurzum: eine tolle Liebesgeschichte verteilt auf 384 Seiten, die auch vor ernsteren Themen nicht halt macht und die Leser blitzschnell in ihren Bann zieht. 5 Punkte für diesen gelungenen Abschluss der viel zu kurzen Serie.