Rezension

Toller Abschluss einer lesenswerten Trilogie

Das verbotene Eden 3 - Thomas Thiemeyer

Das verbotene Eden 3
von Thomas Thiemeyer

*Dies ist eine Fortsetzung, die Rezension enthält möglicherweise Spoiler zu den vorherigen Teilen!*
 
zum Inhalt:
Der Kampf zwischen Frauen und Männer steht kurz bevor und scheint beinahe nicht mehr abwendbar. Doch dann treffen ein alter Mann und eine alte Frau aufeinander, die eine gemeinsame Vergangenheit haben. Sie erinnern sich wie es war bevor Frauen und Männer einander gehasst haben. Gibt es wirklich keine Chance mehr den Krieg zu verhindern, bei dem es keine Gewinner geben und der für beide Geschlechter den Untergang bedeuten würde? Oder ist es nicht möglich, dass nach all diesen Jahren der Hass endlich überwunden wird und die Liebe gewinnt?

meine Meinung:
In dem letzten Teil der "Das verbotene Eden"-Trilogie geht es um Magdalena und Benedikt, die man beide schon in früheren Teilen getroffen hat. Die Geschichte setzt aber nicht dort ein, wo der letzte Teil aufgehört hat, sondern 2015, 65 Jahre früher. Magda und Ben sind zu diesem Zeitpunkt seit etwa einem Jahr zusammen und sehr verliebt. Doch dann schlägt das Killervirus zu und Frauen und Männer fangen an einander zu hassen und die beiden werden getrennt.

Für mich war dieser erste Teil, der sich über die ersten ungefähr 150 Seiten des Buches zieht, der beste des ganzen Buches. Mich konnte dieser Start sofort fesseln, besonders aufgrund der realistischen und glaubwürdigen Art, wie der Autor der Ausbruch des Virus geschildert hat. Die Handlung war super spannend und es war erschreckend wie schnell sich die Welt in absolutes Chaos verwandelt hat. Zudem hat dieser Teil eine tolle düstere und beklemmende Atmosphäre, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat.

Man lernt auch Magda und Ben etwas besser kennen und ich fand beide Charaktere sofort super interessant. Die beiden sind ein sehr ungleiches Paar, passen aber irgendwie trotzdem sehr gut zusammen. Ausserdem waren mir auch beide gleich sympathisch. Ich fand es auch sehr interessant weil man ja auch die 65 Jahre älteren Versionen der beiden kennt und obschon sie sich natürlich verändert haben, gibt es doch gewisse Dinge, die noch immer gleich sind. So hat Magda beispielsweise schon früher als Nebenjob in einem Krankenhaus gearbeitet und nun ist sie die oberste Heilerin der Frauen. Ausserdem hat sich auch noch immer ihren eigenen Kopf und ist sehr gut darin diesen durchzusetzen. Ben hingegen war schon immer sehr eigenwillig, hat sein eigenes Ding gemacht und sich nicht den anderen angepasst. So wendet er sich auch 65 Jahre später gegen den Inquisitor, weil er keinen Sinn in diesem Krieg sieht und hofft, dass Frauen und Männer doch noch Frieden schliessen können.

Man trifft jedoch auch alte Bekannte wieder und die Geschichte ist aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt. Ich mochte dies sehr, da man so erfährt, was mit den Charakteren der früheren Teile geschehen ist und sich so alles sehr gut zusammen fügt. Ausserdem sieht man so auch verschiedene Seiten und erfährt immer was an den verschiedenen Schauplätzen geschieht. Dabei fand ich es auch schön zu sehen, dass nicht eine Seite, weder die Frauen noch die Männer, die Guten sind, sondern eigentlich beide Seiten von ihren Anführern, die beide ziemlich fanatisch sind, aufgestachelt werden. Sie merken gar nicht, dass sie die andere Seite nicht hassen müssen und es auch andere Wege gibt.

Ich fand die Geschichte daher auch nach dem ersten Teil noch sehr spannend. Ich fand aber den ersten Teil einfach interessanter, besonders weil der Rest der Geschichte sich relativ stark auf den Kampf zwischen den Frauen und Männern konzentriert und man dort durch die verschiedenen Perspektiven oft sehr viel mehr weiss als die Personen selbst und dadurch etwas die Überraschung fehlt. Auch das Ende fand ich etwas schnell abgehandelt und fast ein bisschen zu einfach. Dies sind aber eher kleinere Kritikpunkte, denn im Grossen und Ganzen konnte mich die Geschichte doch sehr gut unterhalten und ich bin wirklich zufrieden mit dem Ende.

Das Cover finde ich dieses Mal sehr gelungen. Vor dem Lesen, fand ich die Personen darauf irgendwie merkwürdig aber im Nachhinein finde ich, dass sie eigentlich ziemlich gut dazu passen wie ich mir Magda und Ben als jung vorgestellt habe. Auch die Farbe finde ich durchaus passend zu der Geschichte.
 
Fazit:
Ein wirklich toller Abschluss, einer sehr lesenswerten Trilogie. Magda und Ben sind zwei sehr sympathische und interessante Figuren und man trifft auch auf viele alte Bekannte. Die Geschichte fügt sich sehr schön zusammen und man erfährt nicht nur wie die Geschichte endet sondern zudem auch wie das Ganze eigentlich begonnen hat.