Rezension

Toller Auftakt

Vision - Das Zeichen der Liebenden - Ana Alonso, Javier Pelegrin

Vision - Das Zeichen der Liebenden
von Ana Alonso Javier Pelegrin

Bewertet mit 5 Sternen

Jana ist anders. Wo sie wohnt? Keine Ahnung. Was sie den ganzen Tag macht? Keine Ahnung. Aber eins weiß ich: Ich muss sie die ganze Zeit anschauen, denn ich liebe sie. Das Tattoo habe ich nur gemacht, weil ich ihr dann näher bin. Ich vertraue ihrem Bruder. Oder ist es falsch? Warum schaut Jana nun so erschreckt? Ist sie nicht stolz auf mich? Ich will doch nur bei ihr sein.

Ein brennendes Gefühl soll mich von allem abhalten. Und dann ist da noch mein toter Vater. Irgendetwas stimmt hier nicht….

Jana ist nicht irgendwer. Aber viel zu spät erkennt Alex, dass seine Liebe gefährlich ist, dass seine Liebe nicht immer gewünscht ist und es andere Mächte gibt, die größer sind als er…….

Was für ein dicker Wälzer, als ich ihn halten wollte, taten meine Hände weh. Deswegen rutschte das Lesen von “Vision” etwas ins Hintertreffen. Aber nun bereue ich es, so lange gewartet zu haben.

Am Anfang ist alles ziemlich verwirrend. Der erste Teil heißt “Jana”, handelt aber erst Mal von Alex und Erik. Seitenlang dachte ich, Erik sei derjenige, auf den ich mich konzentrieren muss. Aber es wurde klar: Alex ist es.   Alex ist ein Junge, der zu seiner Liebe steht. Er himmelt Jana regelrecht an und findet sie auf jeder Party wieder. Sie kommt dem Leser sofort unsympathisch vor. Das typische Mädchen, das alle Jungs haben kann, nur nicht will.

Ein großes Geheimnis spinnt sich zwischen ihr und ihrem Bruder. Was ist es?, fragt sich nicht nur Alex, der selbst von seiner Vergangenheit wenig Ahnung hat. Alles ist mysteriös, fast traumhaft. Später als man erfährt was Schein und was sein ist, bin ich mehr als überrascht. Das Autorenpaar schafft es gekonnt Wirklichkeit und Traum so miteinander zu vermischen, dass man nicht merkt, dass es nur eine Welt gibt.

Alex ist mir trotz seiner Kamikaze-Idee sehr sympathisch. Er steht zu seinen Gefühlen und seinen Taten auch wenn sie noch so verrückt sind. Auch seine Zweifel sind immer gut begründet und der Leser weiß, worauf er sich einlässt.

Schwerer habe ich mich mit den Nebenfiguren getan, die manchmal sehr steif waren und wie Statisten wirkten. Sie sagten ihren Text auf und waren schnell wieder verschwunden. Dies passierte auch, wenn sie eine für mein Gefühl tragende Rolle hatten. So gerät jemand in einen Kampf, wo der Leser den Gegner erst kurz kennt. Eine Beziehung zu ihm bleibt aus und auch manche Erklärungen dann wiederum auf der Strecke.

Was mir an der Aufmachung des Buches gefallen hat, ist die großer, gut zu lesende Schrift und das wunderbar feste Papier. Zwar ist das Buch dadurch schwerer, aber angenehm zu lesen. Viel zu schnell waren die Kapitel vorbei.

Gut, dass es bald Nachschub gibt. Noch in diesem Monat soll “Illusion” erscheinen. Ich bin gespannt, wie es mit den ehrgeizigen, einzigartigen Charakteren weitergeht.

Ich vergebe fünf Bücherpunkte, da mir das Buch wirklich gefallen hat. Es ist wie ein Traum in dem ein bisschen Wirklichkeit eine kleine Nebenrolle spielt