Rezension

Toller erster Roman auf den hoffentlich viele weitere folgen

Leinsee
von Anne Reinecke

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Schicksalsschlag, der ein Leben rettet

Der Roman hat einen traurigen Start: Karl macht sich auf den Weg in seine Heimat, weil seine Mutter einen Hirntumor hat und im Krankenhaus Not operiert wird. Sein Vater glaubte schon nicht mehr an eine Heilung und hat sich erhängt. Zu seinen Eltern hat er eine eher schwierigere Beziehung, er wurde früh in ein Internat gegeben und irgendwie gehörte er gar nicht so richtig dazu. Das einzige, was ihn mit seinen Eltern irgendwie verbindet, ist die Kunst, so hat er den gleichen Beruf gewählt wie das Künstlerpaar.

Als die ersten Angelegenheiten geregelt sind, taucht in dem Garten seiner Eltern ein kleines Mädchen auf, das Karl zuerst nur beobachtet, dann hinterlässt er ihr kleine Geschenke im garten und schmückt zum Beispiel den Kirschbaum, in dem sie häufiger sitzt. Es entwickelt sich eine Art besonderer Freundschaft. Karls Freundin Mara kommt schließlich auch nach Leinsee und möchte ihren Freund dazu bewegen, endlich nach Hause zurückzukehren. Das möchte er aber nicht, er versucht seine Mutter in ihren letzten Wochen zu begleiten. Auch einem ehemaligen Vertrauten seiner Eltern ist es ein Dorn im Auge, wie Karl sein Erbe angeht.

Bis auf Tanja ziehen alle an ihm und wollen ihn formen, wie es ihm passt. Und dann traut sich Karl aus diesem Leben heraus und dann verschwindet auch noch Tanja...

Dieses Buch beschreibt den Weg eines Mannes, der sich aus den Zwängen seines Umgwlds befreit und endlich nach vielen Jahren den Weg in sein eigenes Leben findet. Mit bildreichen Beschreibungen kann man mit ihm mitleiden und mitfiebern und freut sich, als er endlich seinen Weg findet, wenn auch anders als man es sich anfangs vorgestellt hat.

Es ist ein tolles Buch, sehr kurzweilig zu lesen und beschreibt ohne schwermütig zu machen, wie Karl den Weg in sein neues Leben findet.