Rezension

Toller historischer Roman

Das Haus der schönen Dinge - Heidi Rehn

Das Haus der schönen Dinge
von Heidi Rehn

Bewertet mit 5 Sternen

Familie Hirschvogls Aufstieg

Aufstieg und Fall einer jüdischen Münchner Warenhaus-Dynastie über 100 Jahre - opulent, dramatisch, emotional! Als der jüdische Kaufmann Jacob Hirschvogl 1897 zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten ernannt wird, glaubt er sich und seine Familie als gleichwertige Mitglieder der Münchner Gesellschaft anerkannt. Zwar begegnet seine Frau Thea Jacobs Enthusiasmus mit einer gewissen Skepsis, doch der Erfolg des Kaufhauses belehrt sie eines Besseren. Tochter Lily übernimmt das Kaufhaus am Münchner Rindermarkt in den goldenen 20ern und wähnt sich am Ziel aller Wünsche. Eine glückliche Zukunft scheint auf die Familie zu warten, doch als die Nazis die Macht ergreifen, müssen die Hirschvogls erleben, wie sich Bayern und München, das für sie stets Heimat war, plötzlich gegen sie wendet. Heidi Rehn hat einen wirklich sehr guten recherchierten historischen Roman geschrieben. Der Erzählstil ist flüssig und hat mich von Anfang an gefesselt. Besonders Lily Hirschvogl hat es mir angetan. Schon als Schülerin ist sie begeistert in dem Kaufhaus ihrer Eltern unterwegs und möchte alles über die Geschäftsführung wissen. Dann der politische Umschwung und die Gefahr für die Familie. All dies hat die Autorin wunderbar wiedergegeben. Ich bin begeistert von diesem Buch.