Rezension

Toller Krimi, der bis zum Ende spannend blieb

Das Lied der toten Mädchen - Linus Geschke

Das Lied der toten Mädchen
von Linus Geschke

Bewertet mit 5 Sternen

Toller Krimi, der bis zum Ende spannend blieb

Bei diesem Krimi handelt es sich bereits um den dritten Fall um Jan Römer und Stefanie Schneider, genannt Mütze. Man kann die Bände sehr gut einzeln lesen, da sie in sich abgeschlossen sind. Für mich war es die erste Bekanntschaft mit Jan und Mütze. Das Besondere ist, dass es sich hier nicht um Ermittler handelt, sondern um zwei Journalisten, die über ungelöste Mordfälle schreiben.

 

Inhaltlich geht es um einen Mord, der sich vor zwanzig Jahren zugetragen hat. Auf dem Wilzenberg im Sauerland wurde die damals 19jährige Sonja mit einem Stich ins Herz umgebracht. Einziges Beweisstück war eine Spieluhr, die man neben der Leiche fand, die "Hush little baby" spielte. Der Täter konnte nie ermittelt werden. Diesen Fall greifen Jan und Mütze nun auf.

 

Obwohl es für mich der erste Band aus dieser Serie war, bin ich sehr gut in das Buch hineingekommen. Es beginnt mit einem kurzen Prolog, der direkt auch schon Spannung erzeugt und Neugierde erweckt, obwohl man darin noch nicht allzuviel erfährt.

Der Spannungsbogen zieht sich durch das ganze Buch hindurch und wird sogar immer wieder gesteigert. Ich habe im Laufe des Krimis zwischen 2-3 Personen ständig geschwankt, die für mich als Täter in Frage kamen. Aber ich muss sagen Linus Geschke versteht es prima, den Leser auf die falsche Fährte zu locken. Denn das Ende war für mich in keinster Weise vorhersehbar und , sondern war für mich eine richtige Überraschung.

 

Trotz aller Spannung und Fiktion hat der Autor mit dem Fall Ulrich Schmücker sogar noch einen wahren Mordfall mit einfließen lassen. Thematisch geht es auch um Verfassungsschutz und RAF, also ein Krimi mit viel Niveau und ernstem Hintergrund.

 

Die beiden Protagonisten Jan und Mütze kamen bei mir sehr sympathisch rüber. Ich fand es sehr interessant einen Krimi zu lesen, bei dem nicht die Kripo, sondern Journalisten ermitteln.

Im Gegenzug zu den doch eher etwas trockeneren Stellen, wo es um Verfassungsschutz ging, gab es auch Exkurse in das Privatleben von Jan. So hat man etwas über die Trennung von seiner Frau erfahren, und auch wie er mit der Trennung in Bezug auf seinen Sohn leidet. Dies war ebenfalls richtig toll zu lesen, und hat den Krimi zusätzlich etwas aufgelockert. Insgesamt war es dann gerade die richtige Mischung.

 

Es handelt sich hier wirklich um einen tollen Krimi, der bis zum Ende mit Spannung punkten konnte. Für mich ist dieser Autor auf jeden Fall eine Neuentdeckung und ich werde ihn im Auge behalten.