Rezension

Toller Neuanfang in Deutschland

Das Haupt der Welt - Rebecca Gablé

Das Haupt der Welt
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Erfolgsautorin Rebecca Gablé ist bekannt für Ihre Mittelalter-Romane die allerdings bisher immer in England spielten. Diesmal hat sie sich nach Deutschland und in etwas frühere Zeiten gewagt. Es ist das 10. Jahrhundert und zwei Prinzen stehen sich auf unterschiedlichen Seiten gegenüber. Der eine ist Prinz Otto, besser bekannt als Otto der Große, von seinem Vater ist er schon zum Thronfolger auserkoren und er soll nun den Sturm gegen die Slawen auf die Vorburg der Brandenburg anführen. Der zweite Prinz ist Tugomir, der zweite Sohn des Hevellerkönigs und Priester auf der Brandenburg.

Ottos Vorstoß ist erfolgreich und Tugomir muss sehen wie sein Bruder niedergeschlachtet, sein Vater in Ketten gelegt und seine Schwester zur Bettgenossin des Jungen Prinzen wird. Er selbst  wird als Geisel mitgenommen um die Treue seines Vaters zu gewährleisten. Nun ist Tugomir gezwungen zusammen mit den Sachsen durchs Land zu ziehen und sieht wie slawische Brüdervölker niedergemetzelt werden. Neben Tugomir der sich die Gefangenschaft mittels seiner Heilkünste zu versüßen sucht begleiten wir auch seine Schwester Dragomira die zu Ottos Geliebten wird und auch bald ein Kind von ihm erwartet. Wie immer bei Gablé geht abstruser Weise die weibliche Perspektive etwas unter aber da sie von einer slawischen Prinzessin zur überzeugten Christin wird, ist das trotzdem sehr interessant.

Es ist schon erstaunlich wie wenig man gemeinhin über die ostdeutsche Geschichte und vor allem die slawischen Völker weis.

Gablé spinnt wieder mal eine großartige Geschichte rund um historische Fakten und das Buch ist genau so dicht und voller überzeugender Hauptfiguren wie damals "Das Lächeln der Fortuna".