Rezension

Toller Reihenauftakt ...

Schlüssel 17
von Marc Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

~~Dieser Thriller ist mein erstes Lesehighlight 2018: atmosphärisch, bestens durchdacht, vielschichtig, emotional, blutig und ich mag den Protagonisten sehr.

Marc Raabes Bücher sind immer hochspannend und extrem fesselnd. Umso mehr habe ich mich auf den Start einer neuen Reihe gefreut, in der Tom Babylon im Mittelpunkt steht.
 Tom war mir sofort sympathisch, er ist ein Mensch, der sich gerne von seinem Bauchgefühl leiten lässt und der es nicht immer so genau nimmt mit den Vorschriften. Er ist hartnäckig, emotional und leider auch leicht traumatisiert durch einen Vorfall in seiner Kindheit. Damals fand er zusammen mit einigen Freunden eine Wasserleiche, die einen Schlüssel bei sich trug. Tom nahm diesen mysteriösen Schlüssel mit nach Hause und schließlich verschwand seine kleine Schwester Viola damit spurlos.
 Diesen Verlust hat er nie richtig verkraftet und er zweifelt noch heute daran, dass Viola nicht mehr lebt.

Als er nun zu einem Mordfall in den Berliner Dom gerufen wird, fällt ihm sofort der Schlüssel auf, der an einer Kette am Hals der schlimm zugerichteten Leiche hängt. Er sieht exakt so aus wie damals. Was hat das zu bedeuten?
 Tom will der Sache unbedingt nachgehen, doch leider wird er von dem Fall sofort wieder abgezogen. Nur in Begleitung der Psychologin Sita Johanns darf er weiter ermitteln.
 Sita und Tom sind beide eher dickköpfig und jeder hat mit alten Wunden zu kämpfen. So dauert es eine Weile, bis sie sich zusammengerauft haben und diese Dynamik ist interessant zu beobachten.

Was den Fall betrifft: dieser ist extrem fesselnd, spannend und durch sehr viele überraschende Wendungen ergeben sich immer wieder neue Blickwinkel. Toll ausgedacht und durch die Verbindungen von Vergangenheit und Gegenwart noch vielschichtiger und sehr komplex.
 Nicht nur in den Hauptrollen finden sich wunderbare Charaktere, mit denen man gerne mitfiebert, auch die Nebenrollen sind mit Personen besetzt, die interessant und glaubhaft wirken.
 Mit genauso viel Liebe zum Detail beschreibt der Autor auch seine Schauplätze und sorgt so dafür, dass wir Leser immer ein lebendiges Bild vor Augen haben. Der Schreibstil ist grandios und man merkt kaum, wie schnell man die Seiten umblättert.

Diesen Thriller kann ich nur empfehlen und ich freue mich schon sehr auf weitere Fälle mit Tom Babylon und Sita Johanns. Dieses toughe Ermittlerduo gehört zu meinen Favoriten, bitte mehr davon!