Rezension

Toller Roman für junge Mädchen

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 4.5 Sternen

Laurel soll im Englischunterricht einen Brief an einen Verstorbenen schreiben. Sie wählt Kurt Cobain aus. Doch der Brief wird so persönlich, dass sie ihn nie abgibt. Stattdessen schreibt sie weitere Briefe: An Kurt, an Janis Joplin, an Amy Winehouse. Über eine Jahr lang vertraut sie ihre Gedanken verstorbenen Berühmtheiten aus Kino, Literatur und Forschung an. Ihr eigentliches Vorbild ist jedoch May, ihre verstorbene Schwester. Wir begleiten Laurel ein Stück auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Ihr eigentliches Geheimnis, der genaue Ablauf wie ihre Schwester ums Leben kam, erfahren wir erst relativ spät.

Als ich den Klappentext gelesen hatte musste ich Love Letters to the Dead einfach lesen. Schließlich bin auch ich später Nirvana und Joplin Fan. Am Anfang war ich etwas enttäuscht. Es kam mir vor, als wäre ich einfach 10 Jahre zu alt für das Buch. Laurels Art, mit ihren Problemen umzugehen, konnte ich nicht nachvollziehen. Sie kam mir sehr kindlich und naiv vor. Aber je mehr man über ihre Vergangenheit erfuhr, desto verständlicher wurde ihr Verhalten. Und schließlich wusste ich wieder wie ich mich als Fünfzehnjährige gefühlt habe und konnte mit Laurel mitleiden. Teilweise war der Inhalt der Briefe wirklich bedrückend, teilweise auch kindlich jugendlich. Letztendlich war ich aber so mitgerissen, dass mir sogar ein paar Tränen kamen und ich den Roman mitten in der Nacht noch auslesen musste.

Fazit: Ein toller Roman für junge Mädchen und Ältere, die wieder wissen möchten, wie sie sich früher gefühlt haben. Leider braucht er etwas Anlauf.