Rezension

Toller Schauplatz, Handlung leider enttäuschend

Glück schmeckt nach Popcorn - Marie Adams

Glück schmeckt nach Popcorn
von Marie Adams

Bewertet mit 3 Sternen

Handlung:

Seit drei Jahren ist Martha die Inhaberin eines kleinen, exklusiven Programmkinos. In diesem zeigt sie nur ausgewählte Filme aus verschiedenen Epochen und die neuesten Hollywood-Filme findet man bei ihr nicht. In der Ausübung dieses Berufes geht sie vollkommen auf und hat ihre Leidenschaft eindeutig zum Beruf gemacht.

Martha glaubt nicht mehr an Happy-Ends. Als Martha eine Fehlgeburt hatte, war ihrem Freund dies vollkommen egal, er betrog sie und kurze Zeit später trennte sich Martha. Dadurch hat sie nicht nur die Hoffnung auf ein glückliches Ende verloren, sondern auch das Vertrauen in Männer.

Plötztlich bekommt Martha auch noch die Neuigkeit, dass ihre beste Freundin und Mitarbeiterin schwanger ist und zu dem Kindsvater zieht. Nun muss eine neue Aushilfe her und auf diese Stellenanzeige meldet sich der angehende Regisseur Erik Sommer, welcher davon träumt, ein wunderbares Filmdebüt hinzulegen.

Erik glaubt noch an Happy-Ends in der Realität und macht es sich zur Aufgabe, auch Martha davon zu überzeugen.

 

Meinung:

Nachdem Lesen der Leseprobe war ich sehr gespannt auf den Roman. Es klang nicht nur spannend und toll, sondern erschien mir als eine Geschichte, die man am Ende viel zu schnell ausgelesen hat. Jedoch musste ich diese Meinung sehr schnell ändern, gerade auf den ersten hundert Seiten ist es mir schwer gefallen, in die Geschichte zu finden und sie überhaupt zu lesen. Das Buch ist nicht schlecht geschrieben, die Schreibweise hat mir richtig gut gefallen, sie war einfach und leicht verständlich und es gab einige Anspielungen auf verschiedene Filme oder Schauspieler. Es hat mich einfach nicht gefesselt. Beschreibungen waren mir teilweise zu lasch oder undeutlich und irgendwann hat die Geschichte begonnen, sich im Kreis zu drehen und nichts wirklich passiert, was die Protagonisten weiterbringt. Ab der Mitte des Buches ließ sich für mich das Buch zum Glück viel besser und schneller lesen, ich musste mich nicht mehr dazu zwingen, weiterzulesen.

 

Als Schauplatz dient fast durchgehend ein wunderschönes, altes Programmkino. Die Beschreibungen dessen haben mir richtig gut gefallen, es wirkte nostalgisch, aber auch gleichzeitig modern. Im Zusammenhang dazu haben die Erwähnungen der Schauspieler, Filmposter und Filmtitel wunderbar gepasst und das Setting hat ein sehr rundes Bild ergeben. Ich fand es zudem sehr interessant, darüber etwas zu lesen, da ich noch nie in Berührung mit einem Programmkino gekommen bin.

 

Als Hauptprotagonist steht Martha durchweg im Mittelpunkt. Sie taucht in fast jedem Abschnitt auf und ist zum einen eine bewundernswerte Frau, die ihr ganzes Herzblut in ihr Kino steckt, andererseits (und dies überwiegt für mich leider), fand ich sehr schwierig als Charakter und fand einfach keinen Zugang zu ihr. Sie blieb für mich ein Charakter, den ich einfach nicht sympathisch finden konnte, dafür war sie mir zu schleierhaft und wankelmütig. Noch dazu fand ich es irgendwann nervend, dass sie immer wieder die Entschuldigung gesucht hat, dass sie eine schwere Zeit hinter sich hat und darüber hinwegkommen muss. Auch Erik und Stefan, zwei Herren, welche irgendwann um die Gunst von Martha buhlen, konnte ich nie richtig einschätzen. Besonders Erik war sehr naiv und zu selbstsicher, eine Person, bei der ich mir sehr sicher bin, dass ich sie auch in der Realität nicht mögen würde.

Insgesamt finde ich die Charaktere sehr unlebendig und leider auch unsympathisch. Sie hatten für mich nichts, was sie auszeichnet oder besonders macht. Auch ihre Verhaltensweisen sind immer gleich geblieben und keiner hat wirklich eine Wendung vollbracht.

 

Die Handlung verlief für mich ziemlich schleppend, sie ging nur langsam voran und teilweise gab es sehr viel Dramatik, während manche Szenen sich hingezogen haben. Diese Mischung hat nicht wirklich funktioniert, es war mir zu wahlhaft, es gab viele Szenen, in denen nichts passiert ist und in einem Abschnitt gab es dann wieder eine Bombe nach der anderen.

 

Fazit:

Es gab einige Seiten an dem Roman, die mir sehr gut gefallen haben (hierbei möchte ich noch einmal die wunderbaren Beschreibungen des Kinos loben, sie waren ein Traum), jedoch habe ich auch einige Kritikpunkte, die mir das Lesen letztendlich ziemlich erschwert haben. Es ist eine sehr leichte Unterhaltung, leider mir einigen Unstimmigkeiten.