Rezension

Toller Start einer neuen Saga

Die Zeit der Feuerblüten - Sarah Lark

Die Zeit der Feuerblüten
von Sarah Lark

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Zeit der Feuerblüten“ ist der Auftakt zu einer neuen mehrteiligen Neuseelandsaga von Sarah Lark. Doch keine Angst, trotz der beiden vorherigen Neuseelandtrilogien der Autorin langweilt der neue Roman in keiner Weise.
Sarah Lark lässt ihre Leser nach sehr kurzer Zeit direkt in das Geschehen eintauchen. Ihr flüssiger und sehr anschaulicher Schreibstil vermag die Leser sowohl in die Handlungszeit und an die Handlungsorte zu versetzen. Man erlebt quasi alles selbst mit. Die tollen und detaillierten Landschaftsbeschreibungen machen zudem sehr neidisch. Wie gerne wäre ich doch tatsächlich in Neuseeland gewesen.
In dem Roman tauchen sehr viele Figuren auf. Anfangs hatte ich Bedenken den Überblick zu verlieren. Doch soweit ist es nie gekommen. Zunächst haben viele dieser Figuren ihre eigenen Handlungsstränge. Im Verlauf des Romans werden diese aber sehr gut von Sarah Lark miteinander zu einer gemeinsamen Handlung verwoben. Als Leser erlebt man dabei einige überraschende Wendungen, wenn etwas anders kommt als im Voraus geahnt. Eben so wie im richtigen Leben. Die vielen Figuren sind sehr lebendig und authentisch dargestellt. Alle entwickeln sich im Laufe der vielen Seiten weiter. Mich haben besonders die Entwicklungen von Ida und Cat beeindruckt. Auch hier erlebte ich oft Überraschungen. Innerhalb sehr kurzer Zeit entwickelt man als Leser gegenüber den Figuren Gefühle und fieberte teilweise richtig mit ihnen mit. Auch weniger schöne Gefühle entwickelten sich gegenüber mancher Person, die erschreckend stark ausgeprägt waren. So habe ich Ottfried tatsächlich aus vollem Herzen gehasst.
Sehr gut gefallen hat mir der historische Hintergrund. Sehr viele Szenen wie das Wairau-Massaker sind historisch belegt. Während des Lesens habe ich oft im Internet nach weiteren Informationen gesucht. Sehr interessant zu sehen wie aus diesen historischen Fakten ein spannender Roman werden kann. Toll nebenbei so viel über die Besiedlung Neuseelands und den damit verbundenen Konflikten zu lernen. Ebenfalls sehr interessant waren die vielen detaillierten Einblicke in das Maori-Leben.
Der Roman ist in sich abgeschlossen, obwohl er nur den 1. Teil der neuen Neuseelandsaga bildet. Die wichtigsten aufgeworfenen Fragen konnten geklärt werden.

Fazit: Sarah Lark lässt ihre Leser die Besiedlung Neuseelands mit all ihren Konflikten und Erfolgen quasi selbst miterleben. Spannend und fesselnd geschrieben ist „Die Zeit der Feuerblüten“ ein sehr intensives und emotionales Leseerlebnis. Dem Leser wird alles geboten, was eine Auswanderersaga ausmacht: historisch belegte Fakten, Konflikte mit Ureinwohnern, soziale Standesunterschiede, Liebe, Hass und Intrigen.