Rezension

Toller zweiter Teil!

Zwischen uns die halbe Welt - Simone Elkeles

Zwischen uns die halbe Welt
von Simone Elkeles

ZUR AUFMACHUNG

 Ich finde eigentlich, dass das Cover wirklich gut passt. Amy verbockt ne ganze Menge in diesem zweiten Band, kann da aber andererseits auch irgendwie wenig für. Ich finde, dass das Cover das ganz gut wiederspiegelt. Der Titel ist auch super, weil es hier um die Höhen und Tiefen einer Fernbeziehung (Oder eher Nicht-Beziehung) geht.

ZUM BUCH

 Hätte mir jemand vorher gesagt, was Amy in diesem Band so alles an Mist baut, dann hätte ich es vermutlich nicht gelesen. Aber ich hätte auch nicht gewusst, dass man ihr das alles so leicht verzeihen kann. Avi ist in Israel, kann sich nur sehr selten melden und hat außerdem auch noch klar gemacht, dass die beiden nichtzusammen sind. Amy darf sich daher eine ganze Menge anhören und nennt Avi vor allen ihren Nicht-Freund, was zu Beginn des Buches für sie kein Problem zu sein scheint, aber der Schmerz sitzt ja bekanntlich tief... Das war so ein Grund, warum ich vollkommen verstehen konnte, was sie tut. Sie wurde mir nicht unsympathisch, weil ich wusste, was sie denkt und fühlt und ich das nachvollziehen konnte. Sommerflirt-Geschichten enden meist damit, dass die Hauptcharaktere beschließen eine Fernbeziehung zu führen, aber dabei wird nie geschildert wie hart das eigentlich ist, besonders, wenn es SO fern ist.
Tcha, was ihr vermutlich jetzt nicht erwarten würdet bei diesem ernsten Thema, das ist folgendes: Ich habe mich halb tot gelacht! Ich fand diesen zweiten Band noch sehr viel amüsanter als noch Band eins und er ist damit bisher eindeutig das humorvollste von allen Büchern von Simone Elkeles. Meine Favoriten waren beispielsweise die Szene, in der Köter Princess "begattet", die Szene, in der Amy mit einer Kacktüte durch die Gegend läuft und natürlich die Szene, in der sie Avi entführt und von einer Campuspolizei fast verhaftet wird. Göttlich! Ich kann es gar nicht abwarten, Amy in der Armee zu erleben (In "Kann das auch für immer sein?"). Ich sehe da, was den Humor angeht sogar noch Raum nach oben.
Was mir etwas weniger gefallen hat als bei Band eins, das waren allerdings die Nebencharaktere. Während ich in Band eins noch vollauf begeistert von den vielen tollen Charakteren aus Israel war, so konnte ich mich mit Amys Freunden in Chicago weit weniger anfreunden. Sie wirkten neben den originellen Israelis eher durchschnittlich und daher auch etwas farblos, fast schon austauschbar. Einige Ausnahmen gab es sicherlich, aber für den Großteil galt das schon. Avi in diesem Umfeld war dagegen natürlich dann ein netter Konflikt, der auch herausgestellt hat, dass sich Simone Elkeles des Stereotyps einiger Charaktere durchaus bewusst war. Nathan dagegen mochte ich wirklich gern, besonders da die beiden sich zu Beginn von tiefstem Herzen hassen, aber ich finde, dass der Kontrast zwischen Liebe und bloßer Zuneigung/Anziehung gerade durch dieses "Liebesdreieck", das nie eines war, gut herausgekommen ist.
Die Liebesgeschichte war auf jeden Fall genauso süß und herzerwärmend. Simone Elkeles hat mit diesen beiden Hauptcharakteren wirklich Gegensätze geschaffen, die sich anziehen und Charaktere, die für den Leser sehr greifbar bleiben.

FAZIT

Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 3,5 Herzen
Spannung: 4 Herzen
Emotionale Tiefe: 4 Herzen
Humor: 5 Herzen
Originalität: 3,5 Herzen

Eine Geschichte, die da ansetzt, wo die meisten Sommerlieben aufhören: Bei der Fernbeziehung! Einfach toll, auch mal diesen Teil lesen zu können. Noch humorvoller als Band eins, schafft es Band zwei trotz stereotypischer Nebencharaktere mit Bravour an Band eins anzuschließen. Ich freue mich riesig auf den dritten Teil.

4 Herzen!!!