Rezension

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Toller zweiter Teil der Reih um die Sklavin Invita

Die Legion des Raben
von Maria W. Peter

Bewertet mit 4 Sternen

Dies ist der zweite Teil der Trilogie, und auch wenn die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind, würde ich empfehlen, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, denn so kann man besser verstehen, wie die Protagonistin Invita sich entwickelt und warum sie manchmal handelt, wie sie es eben tut.

Den Einstieg fand ich leider etwas langatmig – obwohl er nicht uninteressant war, konnte er mich aber leider nicht fesseln. Neugierig wie Invita nun einmal ist, spioniert sie auf einem hohen Fest verschiedenen Leuten hinterher – zwar bekommt man so Einblick in das Leben im alten Trier und wie dort Feste gefeiert werden, packen konnte mich das aber leider nicht. Doch das Kapitel war zum Glück nur wenige Seiten lang, denn bald wird ein hoher Beamter ermordet aufgefunden – und ab da ist das Buch eigentlich durchweg spannend. Schnell wird ein Schuldiger gefunden – der Sklave Hyacinthus – und mit ihm sollen alle Sklaven des Hauses hingerichtet werden. Klar, dass Invita das so nicht zulassen kann, wo sie doch sicher ist, dass Hyacinthus nicht der Mörder war.

Diesmal stellt sich Invita aber geschickter an und ist nicht ganz so tollpatschig wie im ersten Band. Zwar rutscht sie wieder in verschiedenste Abenteuer und scheint dabei irgendwie nichts auszulassen, dennoch aber spielen ihr die Informationen nicht alle einfach nur zu, sondern sie spekuliert selber, geht Spuren nach, und mit und mit scheint alles irgendwie Sinn zu machen. Natürlich hat sie auch diesmal wieder Unterstützung – der Alemanne Flavus, der ebenfalls als Sklave dient, hilft ihr, den wahren Mörder zu finden, dabei ist er aber oft sehr undurchsichtig und seine Rolle in dem ganzen Fall lange unklar.

Invita mochte ich ja schon im ersten Band sehr gerne, und auch diesmal habe ich sie gerne begleitet. Toll fand ich, das sie sich weiterentwickelt hat und scheinbar aus einigen Fehlern, die sie im ersten Band gemacht hat, gelernt hat. Flavus hat diesmal eine größere Rolle und ihn fand ich sehr interessant – vor allem auch, weil man lange Zeit nicht weiß, ob er zu den Guten oder zu den Bösen gehört. So ungleich Invita und Flavus auch sind, ergebn die beiden ein interessantes Gespann, und ich bin neugierig, wie sich ihre Beziehung im nächsten Band weiterentwickeln wird.

Auch wenn manches ein wenig unglaubwürdig schien und Invita in einigen Situationen mehr Glück als Verstand hatte, hat mir die Idee des Buches gut gefallen und auch die Auflösung, wer hinter dem Mord steht und was für eine Motivaton der Mörder hatte, konnte mich überzeugen. Die Geschichte war – nach dem etwas zögerlichen Anfang – durchweg spannend und erst am Ende mit der Auflösung lässt die Spannung nach. So habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen und konnte – weil es mich dann doch gepackt hat – auch über den Schreibstil hinwegsehen, der mir einfach zu modern ist und nicht zur Zeit, in der das Buch spielt, zu passen scheint. Gelebt hat die Geschichte aber vor allem durch Invita, die ich einfach ins Herz geschlossen habe mit ihrer liebenswerten, wenn auch manchmal naiven Art – und ich habe wirklich einige Male mit ihr gefiebert, wenn sie wieder in ausweglose Situationen geraten ist. Ich fand den zweiten Teil wieder sehr gelungen und gebe 4 von 5 Sternen.

 

Mein Fazit

Ein neuer Fall für die Sklavin Invita, die im 3. Jahrhundert in Trier nach dem Mörder eines hohen Beamten sucht und dabei einer Intrige auf die Spur kommt. Invita mochte ich schon im ersten Band sehr gerne – toll fand ich vor allem, dass sie sich weiterentwickelt hat und nicht mehr ganz so tollpatschig erscheint. Die Geschichte beginnt ein wenig langatmig, nimmt dann aber rasch Fahrt auf und bleibt bis zum Schluss spannend, nach und nach wird klar, wer der eigentliche Mörder ist und was er für ein Motiv hatte – und diesmal hat Invita auch richtig ermittelt und hat ihre Informationen nicht einfach nur zufällig erhalten. Mir hat dieser zweite Teil wirklich gutgefallen und ich gebe gerne 4 von 5 Sternen.