Rezension

Tolles Ambiente

Stallgeruch - Dominik Kimyon

Stallgeruch
von Dominik Kimyon

Bewertet mit 4 Sternen

Linda Becker wurde ermordet. Sie plante, den Sohn des Alpakahofbesitzers zu heiraten.

Christian Heldt, alleinerziehender Kommissar aus Göttingen reist mit seinem Kollegen Tomek, der wegen einer schweren Krankheit um das Leben seines Vaters bangt, ins Eichsfeld, um zu ermitteln. Der Chef der Göttinger Polizisten ist mit dem Tierarzt befreundet, der die Alpaka-Farm betreut und hat um Unterstützung gebeten.

Das hält Christian nicht davon ab, auch ihn zu verdächtigen, neben dem Besitzer der Farm und dessen Söhnen. Auch die Mitarbeiter nehmen sie unter die Lupe. Tierschutzaktivisten scheinen die Farm ebenfalls ins Visier genommen zu haben. Zu allem Überfluss ist auch noch ein Wanderer verschwunden … und dann stirbt noch jemand.

Heldt ist auch privat mit sich und allem anderen im Unreinen, und Tomek kämpft mit sich und seiner Familie.

So erzählt Dominik Kimyon eine vielschichtige Kriminalgeschichte im beschaulichen Eichsfeld. Heldt wächst einem schnell ans Herz, man begleitet ihn gern durch die Ermittlungen und seine privaten Probleme.

Das Ambiente der Alpakafarm gibt dem Regionalroman eine besondere Atmosphäre. Ich habe mit Spannung alle Details über das Leben und Arbeiten mit Alpakas aufgenommen.

Außerdem gelingt es dem Autor, eine unglaubliche Bandbreite an Figuren aufzustellen, die alle „der Täter“ sein könnten. Trotzdem behält man als Leser den Überblick und wird am Ende dann doch mehr als überrascht.

Die Sprache ist flüssig, lässt sich leicht lesen, Dialoge und innere Monologe überwiegen. Beschreibungen sind so geschickt eingebettet, dass man sie kaum als retardierendes Element wahrnimmt.

Eine Leseempfehlung für alle Regionalkrimifans.