Rezension

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Tolles Buch

Böser Wolf - Nele Neuhaus

Böser Wolf
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 5 Sternen

Meine erste Feststellung ist: Auch ohne die anderen Teile der Reihe zu kennen, konnte man dem Buch inhaltlich problemlos folgen. Ich hatte an keiner Stelle irgendein Verständnisproblem. Natürlich war mir die Vergangenheit des K11-Teams nicht bekannt, aber die wesentlichen Dinge wurden von der Autorin wiederholt, sodass es in diesem Punkt keine Beschwerden von mir gibt. Ob es für jemanden, der die Reihe verfolgt zu viele Wiederholungen waren, kann ich natürlich nicht sagen. Meine zweite Feststellung ist: Das Buch hat mir richtig gut gefallen.

Klappentext: (Achtung, enthält möglicherweise Spoiler - für meinen Geschmack verrät der Klappentext etwas viel [:wink:] )
Juni 2010: Bei Eddersheim in der Nähe von Frankfurt wird eine Leiche aus dem Main geborgen. Ein junges Mädchen, höchstens 16 Jahre alt. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass sie schwer misshandelt wurde. Das Seltsame: Es liegt keine Vermisstenanzeige vor.

Wochen später haben Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein immer noch keinen Hinweis auf die Identität des Mädchens, die Stimmung im Hofheimer K11 ist gedrückt. Da werden sie zu einem neuen Fall gerufen: Die Fernsehmoderatorin Hanna Hermann wurde brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt. Sie überlebt schwer verletzt, ist aber zunächst nicht vernehmungsfähig. Die Ermittlungen ergeben, dass Hanna Herzmann einer brisanten Geschichte auf der Spur war, doch niemand weiß, worum es bei ihren Recherchen ging. Pia und Bodenstein verfolgen Spuren, die in die Vergangenheit zurückreichen. In ihren Ermittlungen kommen sie einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur, und Pia weiß nicht mehr, ob sie ihrem Chef noch trauen kann.

Form und Stil:
Das Buch hat 480 Seiten und ist in mehrere Kapitel geteilt, die als Überschrift das jeweilige Datum tragen, an dem die Handlung spielt. Das finde ich gut gelöst, so hat man auch beim Überspringen von mehrere Tage in der Handlung stets einen guten Überblick. Nele Neuhaus hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mich sehr schnell gefesselt hat, ohne dabei aufdringlich zu wirken.

Besonders hervorheben möchte ich die Art der Autorin Personen zu beschrieben. Zu Beginn des Buches wird man ein wenig mit den ganzen Namen und Personen überrannt. Aber obwohl so viele Personen beteiligt sind, schafft es die Autorin unglaublich gut die einzelnen Charaktere zu beschreiben und voneinander abzugrenzen. Ich habe selten in einem Kriminalroman so viele so tiefgehenden beschriebene Charaktere gefunden, die so glaubwürdig wirken und mit denen man mitfühlen und in die man sich einfühlen kann.

Eigene Meinung:
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich zuvor noch keinen der Krimis von Nele Neuhaus gelesen hatte. Daher war ich umso gespannter, wie mir dieser 6. Teil der Krimi-Reihe gefällt und ob mir möglicherweise Informationen fehlen, um der Handlung folgen zu können.

Meine erste Feststellung ist: Auch ohne die anderen Teile der Reihe zu kennen, konnte man dem Buch inhaltlich problemlos folgen. Ich hatte an keiner Stelle irgendein Verständnisproblem. Natürlich war mir die Vergangenheit des K11-Teams nicht bekannt, aber die wesentlichen Dinge wurden von der Autorin wiederholt, sodass es in diesem Punkt keine Beschwerden von mir gibt. Ob es für jemanden, der die Reihe verfolgt zu viele Wiederholungen waren, kann ich natürlich nicht sagen.
Meine zweite Feststellung ist: Das Buch hat mir richtig gut gefallen. Und da es schon 5 weitere Teile gibt, habe ich in nächster Zeit wohl einiges nachzulesen.

Das Buch war für mich spannend von der ersten bis zur letzten Seite und solche Bücher finde ich selten. Auch die wohl umstrittene Hauptthematik des Buches

SPOILER

organisierter Kindesmissbrauch/-handel

/SPOILER

hat die Autorin in meinen Augen glaubwürdig und interessant verarbeitet. Natürlich hat sie sich einigen Klischees bedient, aber in meinen Augen wurde das Thema für einen Kriminalroman sehr einfühlsam und ausführlich behandelt.

Gut gemacht fand ich auch die vielen losen Handlungsfäden, die sich nach und nach miteinander verknüpft haben und die besonders zur Mitte des Buches an Stellen zusammenfanden, mit denen ich nicht gerechnet habe. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass die Autorin nach und nach ein Puzzle in meinem Kopf zusammensetzt.

Ein wenig bemängeln möchte ich, dass mir schon nach vielleicht der Hälfte des Buches recht sicher klar war, wer die Guten und wer die Bösen sind. Während es der Autorin zu Beginn des Buches noch sehr gut gelang einige Finten zu legen und mich zu verunsichern - besonders, da ich immer einen Bogen um den Klappentext mache und so überhaupt keine Vorkenntnisse hatte - , habe ich meine Vermutungen dann nicht mehr in Zweifel gezogen. Das finde ich ein bisschen schade, hat dem Lesegenuss letztendlich aber keinen großen Abbruch getan, denn auf dem Weg zur Aufklärung des Falles hatte die Autorin noch einige Überraschungen für mich parat.

Fazit:
Ein schöner Krimi, der mir Lust gemacht hat mehr von Nele Neuhaus zu lesen.
5 Sterne