Rezension

Tolles Buch!

Kleine Stadt der großen Träume
von Fredrik Backman

„Kleine Stadt der großen Träume“ ist ein Roman vom schwedischen Bestseller Autor Fredrik Backman der 2017 im Fischer Krüger-Verlag erschienen ist. Die Geschichte spielt in der Gegenwart in einer Kleinstadt in Schweden, namens Björnstadt. „Björnstadt, die Stadt der Bären, liegt völlig abseits im Nirgendwo […]“. Die Erzählung dreht sich, besonders in den ersten Kapiteln, um den Eishockeysport. Es werden die wichtigsten Figuren der Mannschaften, Beschäftigte des Eishockeyklubs, Sponsoren und deren Familien und Freunde vorgestellt. Im Mittelpunkt steht zu dieser Zeit das Halbfinale der Juniorenmannschaft, deren Gewinn erwartet wird. Und welche Möglichkeiten sich für Björnstadt eröffnen würden, wenn auch das darauf folgende Finale gewonnen werden könnte. Besonders in diesen ersten Kapiteln der Erzählung werden sehr viele Figuren vorgestellt und deren Geschichten erzählt. Und inwiefern sie mit dem Eishockey verknüpft sind. Diese Kapitel lesen sich in diesem Buch am schwierigsten. Es prasseln viele unterschiedliche Charaktere auf den Leser ein, durch die Schreibweise von Backman wird es nicht unbedingt einfacher, da die Sprünge zwischen den verschiedenen Geschichten sehr hart sind. Stilistisch bleibt der Autor seinem Stil treu, oft werden Phrasen wiederholt, was das lesen einfacher macht.

Etwas später in der Geschichte verändert sich alles für die Bewohner in Björnstadt, praktisch über Nacht. Ein Mädchen wird vergewaltigt und ein Eishockeyspieler der Juniorenmannschaft steht unter Verdacht. Hier kommen nun menschliche Abgründe zum Vorschein. Es wird geschildert wie lebenslange Freundschaften zerbrechen, Aggression in Gewalt umschlägt und der Täter als Opfer dargestellt wird. Ab diesem Ereignis rückt auch der Eishockeysport etwas in den Hintergrund. Wenn man von der schwierigen Anfangsphase des Buches absieht, ist es ab den späteren Kapiteln ein Meisterwerk. Backman nimmt den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit. Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen der einzelnen Figuren. In den späteren Kapiteln liest sich dieses Buch wie von allein, man kann es praktisch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte an sich lässt einem auch nachdem man das Buch beendet hat, nicht so einfach los. Und trotz des ernsten Themas und der Melancholie, die von Anfang an über diesem Dorf liegt, schafft es der Autor mit ein paar komischen Momenten Lockerheit in die Erzählung zu bringen. Ich kann eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen! Für alle Backman-Fans sowieso