Rezension

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Tolles Buch, allerdings keine Steigerung zum ersten Teil

Die Geschichte des Wassers
von Maja Lunde

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte des Wassers ist der 2. Band des Klima-Quartetts von Maja Lunde. Schon am Cover erkennt man das dieses Buch zur Reihe gehört, was ich persönlich mag, weil es schöner im Regal anzusehen ist. Es ist aber nicht nötig den 1. Teil zu kennen um den 2. Zu lesen.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich schön lesen. Die Sprache expressionistisch und  schnörkellos. Das Buch wird in der ICH Form geschrieben, was es mir sehr leicht machte mich zumindest mit einem von zwei Protagnisten zu identifizieren.

Das Buch in mehrere Kapitel unterteilt und aus zwei Erzählperspektiven geschrieben – Gegenwart und Zukunft. Ich würde noch eine dritte Erzählperspektiver hinzunehmen, da Signe eine der beiden Protagonisten, in Gedanken viel Zeit in der Vergangenheit verbringt.

Kommen wir zu den Personen.

Signe ist eine in die Jahre gekommene Umweltaktivisten, die sich zu einer sehr riskanten Segelbootreise aufmacht um Ihrer Jungendliebe Magnus zu zeigen wie sehr sich sein Verhalten auf die Gletscher Ringfjorden auswirkt. Ich persönlich glaube das Sie gekränkt ist weil Magnus sich vor vielen Jahren von Ihrem gemeinsamen Umweltideal abgewandt hatte.

Der zweite Erzählstrang, ca. 25 Jahre später, macht uns mit David und Lou bekannt, ein jugendlich anmutender Vater mit seiner Tochter, die vor der katastrophalen Dürre in Südeuropa Richtung Norden fliehen. Sie landen in einem Lager,  wo sie sich mit der Mutter und dem kleinen Bruder treffen wollen, die sie in der Hektik eines Großbrandes verloren haben. Um der Routine und der Tristes des Alltags in diesem Lager zu entfliehen gehen sie in der näheren Umgebung spazieren und entdecken  bald ein verlassenes Haus mit Garten und Boot.

Auch wenn im Grunde nicht soviel im Buch passiert, konnte ich nicht aufhören weiterzulesen. Vor allen Dingen wenn es um das Lagerleben, David und seiner Tochter ging. Die Bootstour von Signe hat mich dagegen eher unberührt gelassen und war für mich nicht sehr interessant und auch nicht relevant für die Geschichte an sich. Allerdings driftet Signe sehr oft in die Vergangenheit ab, was wiederrum offene Fragen beantwortet und viele Informationen zur Aktivisten, ihrer Jungendliebe und der Umweltsituation gibt. Die größte Motivation zu lesen war allerdings die Erwartung an die Zusammenführung der Erzählstränge.

Signe ist mir leider nicht sehr sympathisch. Sie ist sehr zynisch und radikal in Ihren Ansichten.

David, mit seiner Fürsorge und kleinen Unsicherheiten sowie Lou, die schon früh sehr tapfer und kämpferisch ist sind mir, im Laufe der Geschichte, sehr an Herz gewachsen.

Ganz wichtig ist für mich die Botschaft dieses Buches, dass wir viel zu sorglos mit den Ressourcen unserer Umwelt umgehen und sie dadurch zerstören, ganz allmählich und leise, so dass viele es nicht mitbekommen oder es ihnen egal ist. Signe hat dieses Problem bereits als Jugendliche erkannt und zu kämpfen begonnen. Leider verhindert die Gleichgültigkeit vieler Menschen eine Änderung.