Rezension

Tolles Debüt!

Zurück nach Hollyhill
von Alexandra Pilz

Bewertet mit 5 Sternen

Emily hat gerade die Schule abgeschlossen, da gibt ihr ihre Großmutter einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, welcher sehr geheimnisvoll klingt. Sie solle das Heimatdorf ihrer Mutter in Dartmoor besuchen, sie werde es schon finden, heißt es in dem Brief. Auch wenn das Dorf bei Google Maps und auf normalen Karten nicht auftaucht, macht sich Emily kurzerhand auf nach England. Auf der Suche nach dem Dorf trifft sie auf Matt, der ihr seine Hilfe anbietet und sie durch das Moor zu dem winzigen Dorf fährt. Doch die Menschen dort benehmen sich alle ein bisschen merkwürdig, sind jedoch sehr freundlich zu ihr. Einzig Matt bleibt distanziert und geht Emily aus dem Weg. Und während sie sich darüber noch den Kopf zerbricht, kommt es noch schlimmer. Erst wird sie entführt und nur wenig später befindet sie sich plötzlich in einer ganz anderen Zeit wieder…

Die Autorin Alexandra Pilz schickt in ihrem Debütroman nicht nur die Protagonisten auf Zeitreise, sondern auch den Leser. Das ist ihr unglaublich gut gelungen, auch wenn es schon zahlreiche andere Zeitreiseromane gibt, so ist „Zurück nach Hollyhill“ etwas ganz besonderes. Der Leser wird gleich mitten in das Geschehen hineingeworfen und macht sich schon wenig später mit Emily auf die Reise nach England. Die ersten Fragen, die man sich stellt: Warum schickt Emily’s Mutter ihre Tochter nach Hollyhill? Warum taucht dieses Dorf auf keiner Karte auf? Was hat es mit diesem mysteriösen Dorf überhaupt auf sich? Der Leser deckt im weiteren Verlauf Stück für Stück zusammen mit Emily die Wahrheit auf. Schließlich verschlägt es sie in die 80er-Jahre, die dem Leser auf eine sehr eindrückliche Art und Weise näher gebracht werden.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht natürlich Emily. Emily ist ein Charakter, an dem man schnell seinen Gefallen findet. Sie ist alles andere als perfekt, aber das macht sie für den Leser nur umso sympathischer. Der gutaussehende Matt hat es ihr angetan und auch ich fand ihn unheimlich interessant. Er bleibt lange Zeit eher der Geheimnisvolle, aber man lernt ihn im Laufe des Geschehens immer besser kennen. In einigen Gesprächen zwischen Emily und Matt blitzt immer wieder Humor auf und ich habe mich an einigen Stellen köstlich amüsiert.

Die anderen Bewohner von Hollyhill sind ein gut bunt gemischter Haufen von Charakteren, jeder einzelne etwas ganz besonderes. Sie haben die unterschiedlichsten Charakterzüge und ergeben ein klasse Gesamtbild. Es ist wirklich alles dabei, sei es die gute, alte Seele oder die besonders schillernde Persönlichkeit. Zudem besitzen die einzelnen Figuren auch noch außergewöhnliche Talente, die den Aspekt des Zeitreisens besonders interessant machen.

Der Schreibstil ist eher locker und man kann das Buch sehr flüssig lesen. Schnell befindet man sich mitten im Geschehen, ich habe kaum gemerkt wie schnell die ersten 100 Seiten verflogen sind. Ich war zu dem Zeitpunkt doch sehr überrascht von dem Buch, einzig ein paar mehr spannende Momente habe ich mir noch gewünscht – die ich dann auch prompt bekommen habe. Als Leser bekommt man auch nicht wenige unterhaltsame Momente geboten. Insgesamt hat mich das Buch so sehr gefangenen genommen, dass ich mit den Charakteren mitgefühlt habe und kaum aufhören konnte zu lesen.

Die Aufmachung von „Zurück nach Hollyhill“ ist definitiv sehr gut gelungen. Das Buch zieht durch die ungewöhnliche Gestaltung die Blicke auf sich und man möchte unbedingt wissen, was sich hinter diesem Cover verbirgt. Mir gefällt es wirklich sehr gut und es setzt sich deutlich von vielen anderen Büchern ab, da es mal fern von all den Mädchen/Frauengesichter-Covern ist.

„Zurück nach Hollyhill“ ist ein ganz besonderer Zeitreiseroman, der sich deutlich von anderen Büchern dieser Gattung abhebt. Ich bin von dem Buch ziemlich überrascht worden, da die Geschichte unglaublich unterhaltsam und spannend war, sodass ich mit dem Lesen nicht aufhören konnte. Es vereint neben dem Zeitreiseaspekt auch noch Elemente von Krimi und Liebesroman in sich und gerade diese Mischung macht den Roman in meinen Augen so gelungen. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir! Ich kann es kaum erwarten den nächsten Band zu lesen!