Rezension

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Das Haus der schönen Dinge - Heidi Rehn

Das Haus der schönen Dinge
von Heidi Rehn

Bewertet mit 5 Sternen

Für Jacob und Thea Hirschvogel erfüllt sich im Jahr 1897 ein Lebenstraum: Sie eröffnen in München ein aufsehenerregendes Warenhaus. Zusammen mit ihren Kindern Benno, Lily und Sepp glauben sie an eine glänzende Zukunft. Sie ahnen nicht, daß sie harten Zeiten entgegensehen. Schon früh flackert immer wieder der Haß (oder ist es eher Neid?) gegen Juden auf. Als Tochter Lily die Führung des Warenhauses übernommen hat, überschlagen sich in den 1930er Jahren die Ereignisse. Lily muß schmerzhaft erkennen, daß dieses Deutschland nicht mehr ihre Heimat bleiben kann.

Dieses Buch erzeugt Gänsehaut. Die Geschichte der Familie Hirschvogel berührt den Leser im Innersten. Da arbeiten Menschen über Jahrzehnte wirklich hart und auf einmal stehen sie vor dem Nichts. Ich sehe die Hirschvogels deshalb stellvertretend für alle Leute, die durch den Krieg ihr Hab und Gut verloren haben. Ich kann mir vorstellen, daß dieses Buch schon in der Vorbereitung eine enorme Arbeit verursacht hat. Dieses genaue Fachwissen über die Waren des Kaufhauses muß schließlich erst einmal zusammengetragen werden. Ich könnte eine Wette abschließen, daß sogar die Angaben zum Wetter ganz genau recherchiert wurden. Da kommt unwillkürlich die Frage auf: Wie lange schrieb die Autorin an diesem wirklich guten Buch? Auf jeden Fall hat sich die Arbeit gelohnt. In jeder Zeile steckt die Liebe der Autorin zu ihrer Arbeit.