Rezension

Total abgedreht und verrückt, aber cool!

Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel - Cameron Pierce

Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel
von Cameron Pierce

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:
Eine verrückte, märchenhafte Erzählung über eine eingelegte Gurke, einen Pfannkuchen und die Apokalypse.

Es ist Gaston Glews sechzehnter Trauertag – der sechzehnte traurigste Tag seines Lebens. Sein Geburtstag – und jener Tag, an dem seine Eltern sich das Leben nahmen. Gaston Glew hat die Traurigkeit satt. Deswegen konstruiert er eine Rakete, um mit ihr hinaus in den Weltraum zu reisen, mit der Hoffnung, dem salzigen Schicksal zu entkommen.

In der Zwischenzeit wird Fanny Fod, das schönste Pfannkuchen Mädchen der Welt, von einer geheimnissvollen Traurigkeit überwältigt, während sie die Quelle des Glücks bewacht. Das mysteriöse Knuddelmonster.

Als Gastons Raumschiff in das Arhornsirupmeer stürzt, wird für ihn, als auch für Fanny Fod nichts mehr so sein, wie es einmal war.

Captain Pickle sagt: »Befreie dich aus dem salzigen Schicksal, oh eingelegter Gefangener, und lies Cameron Pierces Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel. Eine Tragödie für Leute die Nahrung zu sich nehmen!«

Dieser Kurzroman von Cameron Pierce ist Bizarro Fiction wie aus dem Lehrbuch. Man sollte sich über nichts, rein gar nichts wundern, denn alles ist möglich!
Die Protagonisten (wenn man sie denn so nennen kann) sind so unterschiedlich wie sie nur sein können.
Auf der einen Seite haben wir die Pfannkuchenfrau Fanny Fod, süß im wahrsten Sinne des Wortes, optimistisch und immer glücklich.
Auf der anderen Seite lernen wir die Salzgurke Gaston Glew kennen. Dieser ist ein wahrer Ausbund an Depressivität, salzig, sauer und vom Leben gebeutelt.
Beide haben im Grunde das selbe Problem: Sie kennen jeweils nur das höchstmögliche Gefühl des Glückes bzw. der Trauer, spüren aber, dass es irgendwo draußen im Universum noch mehr geben muss.
Angetrieben von dieser Sehnsucht nach Glück, macht Gaston sich mit seinem selbstgebauten Raumschiff, das unter anderem die Leichen seiner Gurkeneltern als Triebwerke nutzt, auf den Weg in unendliche Weiten.
Auf der Pfannkucheninsel angekommen, killt Gaston zuerst die schnauzbärtige Sonne und beginnt anschliessend, die wunderbare Welt der Pfannkuchen auf den Kopf zu stellen und zu verseuchen.
Cameron Pierce schert sich nicht um Normen und Gewohnheiten. In seinem Roman passieren Dinge, die man wahrscheinlich in seinen krassesten Fieberträumen noch nicht halluziniert hat. Trotz märchenhaft anmutender Sprache, werden mal eben locker Dinge wie Mord, Sex und Irrsinn in der Story untergebracht. Da werden grinsende Pfannkuchen bestiegen und gekillt und Knoblauchspinnen zum Basteln von flugtauglichen Raumschiffen verwendet. Und wenn man sich mal rein philosophischetwas gehen läßt, entdeckt man sogar eine gewisse Poesie in der Story, die darauf aufmerksam macht, dass jede Kreatur, wie bescheuert sie auch sein mag, auf der Suche nach sich selbst ist.
Bizarro Fiction muss man lieben. Wenn man das tut und sich auf neue und skurrile Möglichkeiten einlässt, ist “Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel” eine fast schon poetische Novelle, die einem abgefahrene Träume beschert. Absurde Wortkreationen und süßsaurer Pfannkuchen-Gurkensex runden die Story gekonnt ab. 
Fazit:
Cameron Pierce hat ein schwachsinnig-schönes Bizarromärchen geschaffen, das uns mal für eine Weile vergessen lässt, was man unter “normal” versteht. Herrlich abgefahren und genial bescheuert, also genau mein Ding.