Rezension

Total daneben und urkomisch

Untot - Lauf, solange du noch kannst - Kirsty McKay

Untot - Lauf, solange du noch kannst
von Kirsty McKay

Bewertet mit 4 Sternen

Tja Roberta, kurz Bobby, hat es nicht einfach. Gebürtige Engländerin, aber quasi in den USA aufgewachsen, nun „back tot he roots“ in ihrer Heimat, genauer jetzt in Schottland. Aber auch da sind Klassenfahrten und Mitschüler einfach blöd. Da ist die Tatsache, dass plötzlich alle zu ekligen Zombies geworden sind nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Ein kurzer Pausenaufenthalt an einer Raststätte und eine volle Blase, damit beginnt eigentlich alles. Also erst sitzt man einfach so in diesem Bus während fast alle Mitschüler froh nach draußen stürzen und hofft, dass weder dieser blöde, unter Busarrest stehende Smitty noch der Fahrer auf einen aufmerksam werden und dann sind da plötzlich diese Hand und die schreiende Nervensäge Alice, die von toten Untoten Mitschülern und Lehrern berichtet. Ist ja mal wieder ein super Timing. Jetzt muss sich Bobby wohl oder übel mit Smitty, Alice und Co. engagieren, denn die Zombies sind vielleicht nicht die hellsten, aber hungrig und in der Überzahl.

So wenig tot wie die Zombies in diesem Buch. So kann man „Untot – Lauf solange du noch kannst“ wohl am besten. Die Schreibweise der Autorin ist nicht nur gut, sie ist auch noch außergewöhnlich originell und individuell. Ein Toter ohne Kopf, Maden und so weiter, aber der Ekelfaktor wird immer wieder durch die so ungewöhnlichen Protagonisten (allen voran natürlich Bobby) unterbrochen und man fühlt sich schon beinahe schuldig, dass man es einfach nicht schafft ernst zu bleiben. So war das wohl gewünscht. Eklig, ein bisschen gruselig aber durchaus jugendfrei. Der rote Faden ist in diesem Fall wohl eher ein klebriges, triefendes Band gesponnen aus Sarkasmus und Irrsinn auf dem nicht nur die Untoten dahinschlittern und immer in Bewegung bleiben. Dieses Buch gönnt keine Pausen. Es steigt mitten in der Handlung ein und schreitet dann konsequent voran, was es zu einem echten Pageturner macht.

Auch das Cover gefällt mir. Schlicht und so gewollt gruselig witzig, dass es seine Wirkung absolut nicht verfehlt. Ich habe sonst eigentlich überhaupt nichts mit Zombies am Hut, da bevorzuge ich andere apokalyptische Endzeitstorys, aber dieses Buch war es absolut wert.