Rezension

Träger Einstieg, dann aber doch packend

Arkadien erwacht - Kai Meyer

Arkadien erwacht
von Kai Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Arkadien erwacht ist der erste Teil einer Trilogie von Kai Meyer.

"Irgendetwas geschah mit ihr. Sie hatte das schon einmal gefühlt, beim Erwachen im Glashaus, in diesem sonderbaren Zustand zwischen Trance und überscharfer Wahrnehmung ihrer Umgebung. Sie zitterte, schwitzte, hatte Tränen in den Augen." (Zitat, S.182)

Zu Beginn reist Rosa Alcantara, die Hauptfigur, zu ihrer Schwester Zoe und ihrer Tante Florinda nach Sizilien. Dort erhofft sie sich, Abstand zu ihrem alten Leben und vor allem zu einigen traumatischen Vorfällen zu bekommen. Allerdings bedeutet die Reise nach Sizilien zu ihrer Familie aber auch wieder ein Teil des Clans zu werden, da die Familie Alcantara zur Cosa Nostra, zur sizilianischen Mafia, gehört. Es stellt sich heraus, dass der junge Alessandro, den sie im Flugzeug kennenlernt, das gleiche Schicksal mit ihr teilt und ebenso ein Mitglied eines - allerdings verfeindeten - Mafiaclans ist. Doch das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die die beiden haben, denn hinter den sizilianischen Clans steckt ein noch viel größeres, fantastisches Geheimnis...

 Anfangs konnte mich das Buch leider noch nicht sehr überzeugen, es war etwas langatmig und ich hatte keinen direkten Draht zu den Figuren. Letztendlich hat es mich im weiteren Verlauf aber doch noch gepackt. Rosa war mir am Anfang der Geschichte aufgrund ihres Verhaltens recht fremd, wirkte unnahbar und ich wurde nur langsam warm mit ihr. Nach dem ersten Drittel des Buches wurde das aber besser und ich konnte immer mehr in die Geschichte um die Dynastie der Arkadier eintauchen und die Geschichte um alte Mythen, Liebe und Verrat doch genießen. Ein bisschen enttäuschend zu Ende des Buches fand ich allerdings dann doch die erste Verwandlung Rosas, die mir ein wenig zu kurz geraten ist. Ich hätte mir das noch ein wenig ausführlicher beschrieben gewünscht.

Arkadien erwacht ist nicht das erste Buch von Kai Meyer, das ich gelesen habe. Es ist meiner Meinung nach ein typisches Kai Meyer - Buch, angenehm zu lesen und es vermischt die Grenzen von Phantastik und Realität auf eben seine Weise.
Ein modernes Märchen, welches mir nach anfänglichen Schwierigkeiten doch noch viel Freude bereitet hat. Dranbleiben lohnt sich!