Rezension

Träume können auch skurril sein

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte - Anna Basener

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
von Anna Basener

>>Meinung<<

Kurze Zusammenfassung/Fazit am Ende

 

>>Cover<<

Hier war das Cover wirklich eines der Gründe, warum ich mich dieses Buch angesprochen hat. Es ist wie eine Zigarettenschachtel aufgebaut und passt supergut zur Geschichte.
Ein anderer Grund war der Titel.
Es lies mich hoffen, dass es sich hier um eine witzige, tiefgründige und verrückte Geschichte handelt und auf genau sowas hatte ich lust.

>>Zum Inhalt<<

„Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ von Anna Basener, erschienen im Eichborn Verlag geht es um Bianca. Ihr Traum ist es mit Schlüppern reich zu werden, allerdings ist die Mitzi gestorben und ihre Omma zieht zu ihr.
Eine Geschichte über das Leben im Ruhrpott, einem Leben als Hauswirtschafterin und über die Träume des Lebens.

 

Das Buch hat mir am Anfang ein wenig Geduld abverlangt, denn ich kam nicht sofort rein.
Der Grund dafür war, dass hier Dialekt gesprochen wird, an den ich mich erstmal gewöhnen musste, mich aber dann total begeistert und ich mich mit jedem Wort im Ruhrpott befand.

Außerdem wurde in dem ersten paar Kapiteln immer abwechselnd, einmal aus der Gegenwart berichtet und dann wieder aus der Vergangenheit der Omma und ihrem Umfeld. Diese Sprünge waren für mich an ein paar Stellen irritierend, denn ab und an wusste ich nicht, wie das nun in die Geschichte passt. Aber sie gaben mir auch Einblick in die Beziehung von der Omma und der Enkelin Bianca, denn die Vergangenheit der Omma wird von der Enkelin erzählt und man erfährt so, wie sie ihre Omma sieht.

Obwohl es eher weniger die gewohnten Höhepunkt gibt, hat mich die Geschichte gefesselt. Weil, hier die Prostitution ganz direkt und ohne Umschreibungen präsentiert wird. Hier wird kein Urteil gebildet. Ich möchte schon so weit gehen zu sagen, dass man es einfach als normal ansieht. Schlicht und einfach, ich wurde vom Leben der Figuren gefesselt.

In die Figuren konnte ich mich nicht hineinversetzen. Was einfach an ihrem Leben liegt, dass ich mir einfach nur schwer vorstellen konnte. Es ist mir einfach unbekannt, da Prostitution bis heute noch ein Tabuthema in der Gesellschaft ist.
Die Omma und alle anderen konnte ich mir aber sehr gut in Berlin vorstellen.

Das Ende fand ich nicht so gut, denn es passt einfach nicht zur Geschichte. Es hätte so sein können, sicher, aber ich habe mir hier einfach etwas mehr erwartet.

 

>>Fazit<<

Mit einer frechen und direkten Art schafft es Anna Basener ein leider immer noch verpöntes Thema in einen sehr interessanten, etwas tiefgründigen Roman zu packen.

Außerdem zeigt sie auf, dass ein Leben nicht immer nur einen seiden Schlüppi parat hält und Träume auch skurril und komisch sein dürfen.
Nicht immer ganz schlüssige Kapitel und der Dialekt ließen mich an ein paar Stellen etwas irritieren, aber rundeten am Ende die Geschichte ab.

Der Schluss ist für mich der einzige Punkt, für den ich einen Punkt abziehen möchte, denn hier habe ich mir einfach ein wenig mehr erwartet. Ich empfand diesen Teil einfach nicht so rund und eher eine Wiederholung. (Ich möchte hier nicht mehr sagen, da ich sonst Spoiler)