Rezension

Tragisch schön

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 5 Sternen

"Die Bücherdiebin" ist wirklich ein außergewöhnlicher Roman und zum Glück konnte ich mich endlich aufraffen und dieses Buch lesen.

Dieses Buch ist wirklich nicht ohne. Mich hat die Geschichte sehr berührt und irgendwie auch fasziniert. Das Besondere ist, dass "Die Bücherdiebin" aus der Sicht des Todes geschrieben wird. Aber der Tod ist hier definitiv nicht der Bösewicht. Er ist eine neutrale Erscheinung, der die Stimmung im zweiten Weltkrieg authentisch wiedergeben kann.

Kommen wir zu Liesel. Ich habe Liesel richtig ins Herz geschlossen und kann gut verstehen, warum der Tod so fasziniert von ihr ist. Doch wenn ich richtig gerne hatte war Liesels Ziehvater Hans Hubermann. Er war so geduldig und einfach nett. Liesel und er waren wirklich ein Dreamteam. Und auch Rosa Hubermann passte mit ihrem losen Mundwerk perfekt in die Geschichte.

"Die Bücherdiebin" führt den Leser chronologisch durch die Ereignisse des zweiten Weltkrieges. Das ein oder andere Mal musste ich wirklich schlucken. Gerade wenn es um den damaligen Umgang mit den Juden geht, ist das nichts für meine sensiblen Nerven. Aber hätte Markus Zusak diesen Aspekt aus der Geschichte rausgenommen, wäre das Buch halt nicht mehr so authentisch gewesen.

Markus Zusak hat irgendwie einen Schreibstil, an den man sich erstmal gewöhnen muss, aber dieser Stil hat nun mal auch außergewöhnlich und macht seine Bücher immer zu einem besonderen Leseerlebnis. Doch obwohl die Geschichte so fesselnd ist, ist es nichts für den schnellen Leser. Ich musste mir Zeit für die Erzählung nehmen. "Die Bücherdiebin" ist also nichts für zwischendurch. Das soll aber nicht abwertend klingen.

FAZIT
Ein tragisch schönes Buch, dass ich so schnell nicht vergessen werde.