Rezension

Tragische Liebende im All

Wir zwei in fremden Galaxien - Kate Ling

Wir zwei in fremden Galaxien
von Kate Ling

Bewertet mit 3 Sternen

„Wir zwei in fremden Galaxien: Ventura-Saga Band 1“ ist, wie der Titel schon vermuten lässt, der erste Band einer Reihe rund um die Besatzung des Raumschiffes Ventura, das auf einer interstellaren Erkundungsmission durch den Weltraum unterwegs ist. Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei die 17-Jährige Seren und ihr direktes Umfeld. Seren wurde auf der Ventura geboren, hat die Erde, ihren Heimatplaneten, also nie gesehen. Das Ziel der Ventura ist es, ein aus sehr weiter Entfernung empfangenes Signal zu erreichen bzw. dessen Ursprung zu ergründen. Da die Reise zu diesem Signal und die Rückkehr zur Erde die Lebensdauer mehrerer Generationen übersteigt, ist die Ventura darauf ausgelegt, dass die künftigen Besatzungsmitglieder an Bord geboren und ausgebildet werden.

Alles unterliegt strengen Regeln – und dann verliebt sich Seren in einen Jungen, der, nach diesen strengen Regeln, nicht für sie bestimmt ist.

 

Meine Meinung:

Zuerst einmal hatte mich der Klappentext und die Leseprobe zu „Wir zwei in fremden Galaxien“ extrem neugierig gemacht. Ich wollte mehr erfahren über die Hintergründe der Mission der Ventura und darüber, wie die Besatzung damit zurechtkommt, dass ihre Existenz eigentlich nur dem Sinn und Zweck dient, dass eine der nachfolgenden Generationen den Ursprung dieses empfangenen Signals erreichen wird.

Was ich gut fand:

Die Sorgen und Ängste, Probleme und auch politischen Ränkespiele, die es auch oder insbesondere an Bord eines Raumschiffes auf wichtiger Mission gibt, wurden gut dargestellt. Man konnte sehr gut nachvollziehen, warum Seren so sehr mit ihrem nicht selbst gewählten Einsatz für die Mission der Ventura hadert. Das geplante und strukturierte Vorgehen in jeder denkbaren Lebenssituation auf der Ventura wünscht sich wohl niemand.

In einem durch und durch geplanten Umfeld ist einfaches „sich verlieben“ eine Katastrophe. Und dementsprechend dramatisch entwickelt sich die Geschichte auch. Die Autorin findet dabei die passende Sprache für Seren, aus deren Perspektive die Handlung auch durchgehend erzählt wird.

Was ich nicht so gut fand:

Leider stehen ab einem gewissen Punkt hauptsächlich Seren und ihre Gefühlswelt im Fokus der Handlung. Ein wenig zu sehr, wie ich persönlich fand.

Gesamturteil:

Allerdings schafft Kate Ling es, durch Andeutungen, Anspielungen und offen gebliebene Fragen, dass der Spannungsbogen gegen Ende des Romans nochmals an Fahrt aufnimmt und ich mich definitiv auf den zweiten Band der Saga freue. Dom und Seren sind sicherlich nicht perfekt, aber dadurch sind sie für mich mehrdimensional geworden. Die Handlung auf einem Raumschiff auf wichtiger Mission war interessant, die Strukturen an Bord der Ventura detailliert aufgearbeitet, aber so präsentiert, dass man mit der fortschreitenden Handlung einen Eindruck darüber gewonnen hat, ohne dass man das Gefühl hatte, die Autorin versucht, die Welt, in der Seren lebt, erst einmal zu erklären. Das alles fügt sich zu einem stimmigen Gesamtbild.

In einer Gesamtbeurteilung komme ich daher zu 3 von 5 möglichen Sternen.