Rezension

Trau, schau, wem!

Mord im Viertel - Cord Buch

Mord im Viertel
von Cord Buch

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Die freie Journalistin Nele führt ein unkonventionelles Leben in einem großstädtischen Szeneviertel. Die dortige Auseinandersetzung um eine Luxussanierung eskaliert und ein Immobilienhändler wird erschossen, bevor Nele einen Termin mit ihm wahrnehmen kann. Der Leiter der Soko Sanierung vermutet den Täter unter den Sanierungsgegnern. Neles Sohn Cairo und seine Freunde engagieren sich im militanten Protestmilieu. Dort lernen sie Joe kennen. Mit ihm kehrt Neles verschwiegene Vergangenheit zurück. Ihr Leben wird zunehmend kompliziert: Mit ihrem Lebenspartner führt sie eine Wochenendbeziehung, mit ihrem Liebhaber streitet sie sich über die Sanierungspläne, ein junger Computerhacker versorgt sie mit brisanten und geheimen Informationen für ihr Zeitungsprojekt. Joes Nähe setzt sie ungeahnten Konfrontationen aus, und obendrein gerät ihr Sohn nach einem Brandanschlag in das Visier der Ermittler. Zwei weitere Morde erschüttern das Viertel. Beide Opfer gehören zu Neles engstem Umfeld. Während Nele mit der Trauer und mit der Sorge um ihren Sohn fertig werden muss, bringt die Polizei sie immer mehr mit den Morden in Zusammenhang. Und auch für sie wird der Mörder zur Bedrohung …

== Leseeindrücke: ==

Mit seinem Debütkrimi "Mord im Viertel" ist Cord Buch ein sehr kurzweiliger und fesselnder Kriminalroman gelungen:

Wir lernen die freie Journalistin Nele kennen die ein recht lockeres Alttags- und Liebesleben in einem Großstadtviertel führt. Dort gibt es Auseinandersetzungen um eine Luxussanierung und plötzlich ist ein Immobilienmakler ermordet! Nele und ihr bereits erwachsenen Sohn Cairo tun ihren Unmut gegenüber dieser Sanierung mit Protesten kund. Nele lebt in diesem Viertel gemeinsam mit ihrem Freund Tjark, trifft sich aber während dessen berufsbedingter Abwesenheit mit Lover. Nele beginnt nun bezüglich es Mordes zu recherchieren und bekommt dabei unerwartete Hilfe von Computerfachmanns Ben. Er hilft Nele, wo er kann und fühlt sich sehr zu ihr hingezogen...

Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Rahmenhandlung in diesem Roman erst einmal nicht der Mord im Viertel ist, sondern eben Neles Leben, was aber dem Lesen keinen Abbruch tut, dann wird Nele eben zur Rahmenhandlung und die kriminalistischen zum Nebenstrang. Da man aber als geübter Kriminalromanleser auch weiß, dass sämtliche Handlungsstränge ja doch irgendwann irgendwie zusammenlaufen, wird das auch in diesem Fall so sein und das Ende wird somit wieder rund und stimmig.

Nele wird sehr detailliert und gut vorstellbar mit all ihren Charaktereigenschaften beschrieben. Man taucht immer mehr in ihr Leben ein und in ihren Welt unter. Sehr gut gefallen mit die Kapiteleinteilung mit der Hauptüberschrift und dem jeweiligen Wochentag als Unterkapitel und Uhrzeit, so kann man das Geschehen auch chronologisch nachverfolgen. Auch gefallen mir die Zitate unter dem Kapitel sehr gut und ich finde sie sehr salomonisch, kann sie aber nicht immer so recht der Handlung des Krimis zuordnen. Die 8 Hauptkapitel beginnen jeweils mit einer Traumsequenz, die mich ein wenig an Hitchcock-Krimis erinnert haben. Insgesamt verteilen sich diese 8 Über- mit mehreren Unterkapiteln auf knapp 300 Seiten, was ich von der Länge her als angemessen für einen fesselnden Krimi erachte. Die Schrift empfinde ich als ziemlich anstrengend klein. Gerade noch so lesbar.  

Das Cover passt sehr gut zu der Thematik: Ein Wohnblock in einem Szenenviertel mit Protesttransparent an der Fassade. Der blutrote Hintergrund des Covers lässt gleich ein blutiges Zusammenspiel mit Wohnblock und Mord erahnen.

Insgesamt fand ich diesen Krimi anders, weil eben Nele hier nicht nur die Hauptperson bei den Ermittlungen darstellt, sondern auch Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Geschehnisse ist. Ich habe mich angenehm unterhalten gefühlt, diesen Kriminalroman mit Spannung gelesen und vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

© esposa1969