Rezension

Traumhaft schön

Silber - Das zweite Buch der Träume - Kerstin Gier

Silber - Das zweite Buch der Träume
von Kerstin Gier

„Silber – Das zweite Buch der Träume“ ist, wie der Titel schon sagt, der zweite Band der Jugendbuchtrilogie „Silber“ von Kerstin Gier.

Liv Silber kann es einfach nicht lassen. Obwohl sie sich im ersten Band geschworen hat, ihre eigenen Träume nicht mehr zu verlassen, verbringt sie die meiste Zeit vor ihrer Traumtür und trifft sich dort mit Henry, ihrem Freund. Im echten Leben sieht die Beziehung der beiden allerdings nicht ganz so rosig aus, denn sie sehen sich kaum und Henry scheint Liv einiges zu verheimlichen.

Als dann auch noch Secrecy auf ihrem Blog Geheimnisse ausplaudert, die außer Livs Schwester Mia nur Henry kennt, ist sich Liv nicht mehr sicher, ob sie Henry noch vertrauen kann.

Grayson, Livs Stiefbruder, scheint der einzige zu sein, der Liv beisteht. Er ist auch bei ihr, als Mia anfängt schlaf zu wandeln und sich dadurch mehr als einmal in große Gefahr begibt.

 

Auch wenn es schon ungefähr ein Jahr her war, dass ich den ersten Band gelesen hatte, hatte ich keinerlei Probleme damit, in die Geschichte hineinzufinden. Bereits ab der ersten Seite war ich wieder voll gefangen in dieser traumhaften Geschichte, die durch Kerstin Giers unvergleichlich lockeren und humorvollen Schreibstil fast schon zu kurzweilig war – ich hätte gerne noch ein paar hundert Seiten mehr gelesen!

Die Charaktere, die ich schon im ersten Teil ins Herz geschlossen habe, darunter Liv, Mia und Grayson,  sind unverändert witzig, schlagfertig und einfach rundherum liebenswert. Henry ist immer noch etwas undurchsichtig, auch wenn in diesem Buch einiges über seine Familie herauskommt und man schon verstehen kann, warum er manche Sachen lieber für sich behalten würde. Ein Charakter, der neu hinzukommt und  die Geschichte auf jeden Fall bereichert, ist die Großmutter von Grayson und Florence. Von den beiden liebevoll „Granny“ genannt ist sie doch eigentlich nur ein richtig gemeiner Drache, der Liv, Mia und deren Mutter das Leben ganz schön zur Hölle macht.  Die Szenen, in denen  sie vorkommt sind allerdings so wunderbar komisch, dass man sie sich nicht mehr wegdenken möchte.

Auch an anderen Stellen durfte ich mich köstlich amüsieren und habe das ein oder andere Mal laut loslachen müssen.

Auch wenn sich in diesem Band ein großer Teil der Geschichte in der realen Welt abspielt und nicht in den Träumen, und auch wenn das Augenmerk vielleicht etwas mehr auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt wurde als auf die Gefahren im Traum, habe ich jede Seite genossen und mich keine Sekunde lang gelangweilt. Im Gegenteil – dieser zweite Band hat mir beinahe noch besser gefallen als der erste und ich kann es gar nicht abwarten, den letzten Band lesen zu können, in dem es noch einige Geheimnisse zu lüften gibt.