Rezension

Traumhafte Liebesgeschichte gerade für junge Leser mit viel Witz und Charme

Annähernd Alex
von Jenn Bennett

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Porter beugt sich leicht vor und sagt etwas leiser zu mir: "Ich habe mich übrigens gefragt, was du nach der Arbeit vorhast." Herz. Explosion. "Nichts." sage ich. "Oh super. Vielleicht hast du Lust später was essen zu gehen?" Cool bleiben, Bailey. Das klingt, als könnte es ein Date werden. "Ja, warum nicht?" "Toll. Ähm, also...vielleicht sollten wir Nummern austauschen. Wir können von hier losgehen, aber nur für den Fall..." "Jaa, das klingt sinnvoll." Als ich mein Telefon herausnehme, sehe ich Grace. Sie steht neben mir, ihre Augen sind so groß wie zwei Vollmonde. Es scheint ihr vorübergehend die Sprache verschlagen zu haben. Was mich bloß noch nervöser macht. Und das ist nicht gut, denn ich kriege kaum den simplen Austausch von Telefonnummern auf die Reihe. "Okay, dann..." sagt Porter und schiebt eine Locke hinters Ohr. Wie kann er gleichzeitig so süß und sexy sein? Wenn er nicht bald aus diesem Raum verschwindet, falle ich in Ohnmacht. "Verkauft ein paar Tickets." "Schließ ein paar Schlösser ab" erwidere ich. Er lächelt mich an und als er aus dem Pausenraum ist, schlage ich stumm den Kopf gegen den Spind. Schließ ein paar Schlösser ab. Wer sagt denn so was? So ein Idiot. Er hat mein Hirn zerstört.

Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Bailey erzählt Alex aus dem Filmforum deswegen erstmal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Ferienjob in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb totschwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Bailey und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Damit wird die Sache allerdings kompliziert...

Meine Meinung:

Jenn Bennet gelingt hier eine wundervoll witzige und romantische Geschichte, die man eigentlich im Sommerurlaub lesen muss. Sie spritzt nur so vor Charme und Wortwitz und lebt von ihren ausdrucksstarken Charakteren und vor allem von dem ständigen Schlagabtausch zwischen Porter und Bailey, deren Dialoge vor Schlagfertigkeit und Sarkasmus manchmal nur so triefen. Bennet baut viele spannende und unerwartete Höhepunkte ein, auch wenn der Kern der Geschichte insgesamt sehr vorhersehbar ist. Dafür gibt es einen Stern Abzug, macht "Annähernd Alex" aber trotzdem nicht weniger lesenswert! Gerade jüngere weibliche Leser werden mit diesem Buch vermutlich viel Spaß haben und auch das Ende überzeugt mit verbleibenden Baustellen und einem nicht vollkommenen Friede-Freude-Eierkuchen-Happy End!