Rezension

Traumhafter Anfang für diese Reihe

Silber - Das erste Buch der Träume
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

~~Liv Silber (15/16) und ihre jüngere Schwester Mia ziehen mal wieder um. Die Eltern sind getrennt und aus beruflichen Gründen zieht die Mutter nach England. Eigentlich sollte es in ein gemütliches Cottage in Oxford gehen, worauf sich Liv und Mia freuen, aber dann kommt alles anders. Ihre Mutter hat nämlich einen Mann kennengelernt (Ernest) und er hat ihnen eine Londoner Wohnung vermittelt. Die Mädchen sind enttäuscht und sollen jetzt auch noch auf die Frognal Academy gehen, eine Londoner Privatschule, zusammen mit Ernests beiden Kindern, Florence und Grayson (beide etwas älter als Liv). Und schon bald wohnen sie alle unter einem Dach: Liv, Mia, ihre Mutter, das Au-Pair-Mädchen Lottie, ihr Hund Buttercup und Ernest, Grayson und Florence.

Seltsam wird es als Liv im Traum plötzlich Grayson und die anderen Jungs aus seiner coolen Clique trifft und zwar auf einem gruseligen Friedhof bei einem unheimlichen Ritual. Es ist zwar ganz sicher ein Traum, denn Liv hat einen gewissen Einfluss auf die Dinge, die sie tut, sie kann sich z.B. in ein Käuzchen verwandeln, aber irgendwas stimmt trotzdem nicht mit dem Traum. Denn am nächsten Tag können sich scheinbar auch die vier Jungs an den gleichen Traum erinnern. Kurz nach dem Traum hat sie auch im echten Leben immer mehr mit den vier hübschesten Jungs der Schule (Grayson, Henry, Jasper und Arthur) zu tun und auf einmal sind die Übergänge zwischen Traum und Wirklichkeit auch nicht mehr ganz so deutlich zu erkennen. Mehr verrate ich hier natürlich nicht, denn es lohnt sich wirklich das Buch zu lesen (auch wenn man älter ist als die Zielgruppe, aber es hießt ja schließlich auch ab 14).

Die Geschichte ist aus Livs Sicht in der Ich-Perspektive erzählt, durchweg in einem jungen, lockeren Ton, der mir sehr gut gefallen hat. Ab und an sind zwischendurch kurze Blog-Einträge des Tittle-Tattle-Blogs der anonymen Mitschülerin Secrecy, die über interessante Geschehnisse an der Schule berichtet (Wer hat was mit wem, etc. und Grayson und Liv kommen auch ziemlich oft darin vor).

Es ist jedenfalls alles drin: sympathische Figuren, ein spannendes Rätsel, fantasievolle Träume, der ganz normale Alltagswahnsinn einer 15-Jährigen, die auf eine neue Schule kommt und natürlich auch ein bisschen Liebesgeschichte zwischen Liv und Henry und nichts ist so harmlos, wie Liv am Anfang glaubt. Teilweise sind auch sehr witzige Szenen enthalten, besonders in den Träumen oder ganz normale Alltagskomik. Die Figuren haben mir sehr gut gefallen, ich mochte Liv und Mia auf Anhieb und auch Lottie und Henry natürlich. Es gibt jede Menge typische Schüler, wie die eingebildete Pandora, die leider Liv zugeteilt wird, um sie ein bisschen rumzuführen und einer meiner Favoriten, auch wenn er nur am Rande vorkommt und eigentlich kein toller Typ ist: Rasierspaß Ken, auch bekannt als Jasper aus Graysons Clique. Sehr gelungen dieser Vergleich! Ich habe die vier direkt vor Augen gehabt.

Silber – Das erste Buch der Träume ist nicht mein erstes Buch von Kerstin Gier, ich mag vor allem auch sehr gerne ihre Romane wie Mütter-Mafia und andere Liebeskomödien. Silber ist aber eins der ersten Jugendbücher, die ich von ihr lese und es hat mich sofort überzeugt.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht und ich wollte unbedingt sehen, wie es mit Liv weitergeht. Jetzt freue ich mich schon auf den zweiten Teil, den ich auf jeden Fall auch noch lesen möchte, auch wenn die meisten Sachen zufriedenstellend zuendegebracht werden im ersten Band, wie ich finde.

Ganz klare fünf Sterne!