Rezension

Traurig und doch schenkt die Geschichte Hoffnung

Zwischen dir und mir das Meer - Katharina Herzog

Zwischen dir und mir das Meer
von Katharina Herzog

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Lena führt auf Amrum ein Leben, von dem sie glaubt, dass es sie glücklich macht. Sie arbeitet im Hospiz und begleitet todkranke Menschen in ihren letzten Tagen. Morgens sucht sie den Strand nach Meerglas ab, den sie zu Schmuck verarbeitet und hat so das Gefühl, etwas vom Meer zurück zu bekommen, denn vor fast 20 Jahren ist ihre Mutter vom Schwimmen nicht zurückgekehrt.

Als eines Tages ein hübscher Italiener mit einer seltsamen Begründung vor der Tür steht, will Lena ihn wiedersehen und fährt zu seinem Hotel. Doch Matteo ist schon abgereist und zurück ist nur eine Mappe mit Fotos von ihrer Mutter in jungen Jahren geblieben. Lena, die nichts über die Vergangenheit ihrer Mutter weiß, wird von ihrer Schwester Zoe dazu überredet sich auf längst vergangene Spuren zu begeben.

Meine Meinung:

Katharina Herzog hat es wieder einmal geschafft, eine umfassende Geschichte zu schreiben, die nie Langeweile aufkommen ließ.

Auf nicht einmal 350 Seiten ist so viel passiert, dass manchmal die Zeit zum Durchatmen fehlte, was die Spannung auf den nächsten Abschnitt noch mehr steigerte. Die Geschichte hat zwei Zeitstränge, die parallel durchs Buch laufen. Einmal ist da Lenas Geschichte, die Neugierde und auch ein wenig die Hoffnung Matteo wiederzusehen. Auf der anderen Seite ist da Mariella, die Mutter von Lena und Zoe, deren Geschichte 1972 in Ravello beginnt. Damals war sie zwölf und traf zum ersten Mal auf Francesca, die in ihrem Leben immer eine wichtige Rolle spielen sollte.

Komischerweise taten mir in der Geschichte zwei Männer am meisten leid: Einmal Mariellas Vater Antonio, der seine Tochter in einem wütenden Moment verloren hat, lange bevor sie starb und einmal ihr Mann, der anscheinend nie der wichtigste Mensch in Mariellas Leben war, obwohl sie es für ihn war.

Die Orte waren so beschrieben, dass ich einen gedanklichen Kurzurlaub an die Amalfiküste gemacht habe, obwohl auch Amrum mir gefallen hat.

In den meisten Büchern der Autorin geht es um Liebe und Kummer, aber auf eine witzige Art. Dieses und das letzte Buch waren nicht so unbeschwert. Man spürt die Traurigkeit, die in jedem Protagonisten steckt und man wurde immer wieder mit dem Tod konfrontiert. Trotzdem war es kein Buch, dass mich herunter gezogen hat, denn es gab immer einen Funken Hoffnung und jeder Tag brachte neues Licht und neue Erkenntnisse in die Geschichte.

Fazit:

Ein Buch, dass eine traurige Vergangenheit aufzeigt und gleichzeitig immer wieder Hoffnung schenkt. Ein Buch voller Tränen, aber auch neue Familienbande die geknüpft werden und den Hauch und die Frische einer neuen Liebe.