Rezension

Traurig und schön zugleich

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: 
Laurel soll im Englischunterricht einen Brief an eine verstorbene Person schreiben. Sie schreibt an Kurt Cobain, Judy Garland, Elizabeth Bishop und viele andere Berühmtheiten. Ihre Briefe gibt sie nicht ab, aber sie helfen ihr die Vergangenheit zu bewältigen und zu sich selbst zu finden, denn seit dem Tod ihrer Schwester May fühlt sich Laurel nicht mehr als ein Ganzes.
Meine Meinung:
Am Anfang habe ich befürchtet, dass es hier um die Anbetung einiger Film- und Musikstars geht, aber darum geht es nicht. 
Auch wenn Laurel einige wichtigere Erinnerungen an jeden von ihnen hat (schon die Mutter hat von Judy Garland geschwärmt, May hat ihr einige Lieder der Musiker vorgespielt), so ist es keine Schwärmerei. Laurel beginnt diesen Personen ihr aktuelles Leben, ihre aktuelle Situation aufzuschreiben.
Sie erzählt von dem Verlust und von den letzten Jahren und auch von ihrer Kindheit. 
Die Schwester tot, die Mutter abgehauen, die Tante eine streng Gläubige und in diesem ganzen Chaos verliebt sich Laurel auch noch.
Auch wenn sie sich recht schnell mit zwei Mädchen anfreundet, wirkt sie oft verloren und allein. Sie macht sich selbst Vorwürfe und weiß nicht, wie sie mit der Situation umgehen soll. 
Je weiter ich im Buch kam, desto trauriger wurde es. Es kamen schlimme Sachen aus dem Leben der Hauptprotagonisten ans Licht. Sie hat ihre Schwester vergöttert, aber mit der Zeit sieht der Leser, dass auch May nicht perfekt war.
Laurel hat einige Probleme zu bewältigen und das Schreiben hilft ihr den Kummer zu bewältigen und das Leben und sich selbst neu zu entdecken. Sie wirkt von Seite zu Seite erwachsener, bleibt aber immer verletzlich. 
Ich fand das Buch wundervoll. Es gab so viele schöne und noch mehr traurige Situationen. 
Laurel habe ich sehr ins Herz geschlossen, aber auch ihren Schwarm Sky, der geheimnisvoll, intelligent und interessant war. 
Auch sein Leben ist seit Jahren alles andere als normal und trotzdem wird er eine Art Beschützer für Laurel.
Alle Jugendlichen in diesem Buch haben ihre Last zu tragen. Ihnen drohen Trennungen, sie müssen ihre Liebe verstecken, sie ziehen sich zurück aber sie geben nie auf.
Sie halten zueinander, sie teilen den Kummer, sie lachen und feiern gemeinsam.
Für mich rundum gelungen und auf jeden Fall empfehlenswert.
Fazit:
Traurig und schön zugleich empfand ich dieses Buch mit einer verlorenen Protagonistin auf der Suche nach sich selbst.