Rezension

Trotz kleiner Schwächen ein Muss für alle Fans von Anna und Sebastiano

Zeitenzauber 03. Das verborgene Tor - Eva Völler

Zeitenzauber 03. Das verborgene Tor
von Eva Völler

London, im Jahr 1813.

Anna und Sebastiano sehen ihrem größten und wichtigsten Abenteuer entgegen. Was als harmlose Zeitreise beginnt, entpuppt sich bald als große Herausforderung. Obwohl sie bereits einige Jahre Erfahrung als Zeitreisende besitzen, stand bisher noch nie so viel auf dem Spiel wie bei diesem Auftrag. Die Brisanz ihrer Mission wird besonders deutlich, als die beiden bemerken, dass ihr sonst stark begrenztes Budget der Zeitwächter großzügig genutzt wird, um sie in Londons High Society als exotisches Geschwisterpaar von den Bahamas einzuführen. Ab sofort leben sie in einem der nobelsten Häuser Londons, hüllen sich in die teuersten Stoffe und lassen sich von ihren zahlreichen Angestellten umsorgen.

Obwohl weder Anna noch Sebastiano sich so recht an die neuen Reichtümer gewöhnen können, machen sie das Beste aus der Situation und werden schnell von den Reichen und Schönen Londons mit offenen Armen empfangen. Dabei sind die beiden nicht nur wegen ihres Vermögens heiß begehrt. Doch für Eifersuchtsdramen bleibt keine Zeit, denn schließlich sind sie nicht zum Spaß in London. Nach und nach kommen die beiden hinter das Geheimnis ihres Auftrags und sind entsetzt: Sie sind in ein fragwürdiges Spiel der Alten geraten, bei der nicht nur das Leben vieler Menschen auf dem Spiel steht, sondern die gesamte Existenz von Zeit und Raum …

Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kullisen. Die Bösen sind dort gut und die Guten sind gerissen …

Das verborgene Tor ist das nunmehr dritte Abenteuer, in das sich die deutsche Anna und ihr italienischer Freund Sebastiano stürzen. Bisher waren die Alten immer ein neutrales Phänomen. Doch in diesem Band werden die Leser plötzlich gezwungen Stellung zu beziehen, denn wir erfahren so viel wie noch nie zuvor von ihnen. Gleichzeitig müssen wir feststellen, dass die Rolle der Alten in den Zeitreisegeschichten weniger heldenhaft ist, als man es bisher vermutet hat. Bisher waren sie für mich immer diejenigen, die Zeitreisende wie Anna und Sebastiano unterstützen, doch mit dieser Illusion räumt Eva Völler in diesem Band auf.

Trotzdem ist dieser Band in meinen Augen weniger stark als die beiden anderen Bände der Reihe. Das Handlungsschema ist durch das Lesen der beiden Vorgänger mittlerweile bereits sehr vertraut, daher bleibt die durchgehende Spannung stellenweise aus und wird durch kleinere Längen ersetzt. Trotzdem ist es Jammern auf hohem Niveau, denn Eva Völler weiß auch dieses Mal wieder durch historische Persönlichkeiten zu unterhalten, die den Weg der Zeitreisenden kreuzen – dieses Mal ist es übrigens der berühmteste britische Maler der Romantik: William Turner. Er ist ebenso sympathisch wie all die anderen Charaktere, die Anna und Sebastiano im Jahr 1813 begleiten.

Fazit

Wer bereits die ersten beiden Bände der Zeitenzauber-Reihe von Eva Völler kennt, weiß wahrscheinlich schon vorher ziemlich genau, was der dritte Band dieser Reihe zu bieten hat. Doch trotz des bekannten Schemas bietet dieser Band jedoch wieder jede Menge Unterhaltung dank liebevoll gestalteter Charaktere sowie spannender Kulissen. Für Fans der Reihe ist dieser Band auf jeden Fall wieder ein Muss.

Kommentare

vielleser18 kommentierte am 02. April 2014 um 10:39

Danke für die Rezi, ich kenne die beiden erste Bände und hatte noch gar nicht entdeckt, dass es bereits den dritten gibt!