Rezension

Trotz kleiner Schwächen eine schöne Liebesgeschichte

Mit dem Herz durch die Wand - Mariana Zapata

Mit dem Herz durch die Wand
von Mariana Zapata

Eine wunderbare Liebesgeschichte im Sinne von „Die Schöne und das Biest“, die ohne die üblichen Klischees auskommt.

„Mit dem Herz durch die Wand“ von Mariana Zapata

 

Als sich Vanessa Mazur endlich zu einer Kündigung bei ihrem Chef Footballstar Aiden Graves durchringen kann, erhält sie eine widersprüchliche Reaktion: Er bittet sie, ihn zu heiraten. Er, der mürrischste Ex-Chef aller Zeiten, der all ihre Opfer, die sie für ihn gebracht hatte, als Selbstverständlichkeit sah. Doch die mehreren Tausend Dollar Studienschulden wiegen schwer.

 

Der Einstieg in die Geschichte war ein wenig langatmig. Man lernt Vanessa und Aiden schnell kennen, wobei nur aus Vanessas Sicht geschrieben wird, dennoch dauert es lange, bis der Punkt aus der Inhaltsangabe erreicht ist. Es ist definitiv eher eine zarte Liebesgeschichte und weniger das, was das Cover versprechen mag und würde es keinesfalls unter erotische Literatur einordnen. Ich muss gestehen, dass ich die Beschreibungen von Aiden als romantischen Romanhelden irgendwie zu oberflächlich fand. Er wurde sehr stark auf seinen großen Körper und die Muskeln reduziert und hielt sich sprachlich extrem zurück. Es zeichnete sich ein ganz anderer Mann als in so manch anderem Buch dieses Genres. Er wirkte trotz der fehlenden Erotik eher animalisch und daher nicht so wirklich attraktiv für mich. Die Liebesgeschichte hatte für mich etwas von „die Schöne und das Biest“, wobei Aiden ja eigentlich nicht als hässlich galt.

Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen. Dennoch hat es mir der langsame Anfang nicht ganz leicht gemacht. Gegen Ende gab es einige Zeitsprünge, die erst für ein wenig Verwirrung gesorgt haben und wo mir die übersprungene Handlung nach dem ausführlichen Start doch gefehlt hat. Das Ende kam dadurch ziemlich schnell und ein wenig überraschend. Positiv möchte ich hier betonen, dass auf das übliche Liebesromandrama kurz vor Schluss verzichtet wurde und es gerade deshalb ein besonders schön romantisches Ende geworden ist.

Für Footballbegeisterte gibt es nur wenig Einblicke in den Sport, was mir aber mehr als genug war. Es stand schließlich die Liebesgeschichte im Vordergrund. Die Vergangenheiten der beiden wurden relativ früh gelüftet und nicht künstlich in den weiteren Verlauf des Buches geschoben. Ich mochte es sehr, dass der Handlungsverlauf ohne die üblichen Klischees auskam, obwohl die Inhaltsangabe das gar nicht vermuten lässt.

Ich mag es, wie im deutschen Titel das Wortspiel um die „Mauer von Winnipeg“ aufrecht erhalten wurde. Es gefällt mir sogar besser als der Originaltitel „The Wall of Winnipeg and Me“. Das Cover ist schön, wenn auch durch die zwei realistischen Gesichter ein wenig irreführend, weil die eigene Fantasie den beiden natürlich ganz andere Gesichter gegeben hat. Auch, dass Aiden auf dem Bild nicht wirklich größer wirkt, finde ich nicht so passend, gerade weil es im Buch so oft betont wurde.

 

Zusammenfassend gesagt:

Eine wunderbare Liebesgeschichte im Sinne von „Die Schöne und das Biest“, die ohne die üblichen Klischees auskommt.