Rezension

Trotz Schwächen eine tolle Unterhaltung!

Zwischen Licht und Finsternis - Lucy Inglis

Zwischen Licht und Finsternis
von Lucy Inglis

Lily wohnt mit ihrem Vater zusammen in einer schicken Londoner Gegend, doch sie kommen immer nur knapp über die Runden, ihr Vater ist Anwalt und hat sich auf Menschenrecht spezialisiert und Lily hilft ihm mit ihren Fähigkeiten die Fälle zu gewinnen. Sie hat durch Zufall herausgefunden, dass ihre Talente im Aufspüren Personen und deren Geheimnisse per Computer liegen. Sie kann sich nahezu überall hinein hacken und das setzt sie für knifflige Fälle ein, in denen ihr Vater entweder rechtlich gesehen nichts machen kann oder einfach nicht weiterkommt. 
Als sie sich in einer dunklen Gasse befindet, auf der Suche nach einer Spur zum aktuellen Fall ihres Vaters, wird sie plötzlich von einem zweiköpfigen Hund angefallen und schwer verletzt. In letzter Sekunde wird sie mittels Bluttransfusion gerettet. Was eigentlich ein Problem darstellen sollte, denn Lily hat eine seltene Blutgruppe und diese ist normalerweise mit keiner anderen kompatibel. Normalerweise - denn Regan hat sie damit vor dem sicheren Tod bewahrt. Ein geheimnisvoller, attraktiver und tättowierter Typ, der ohne Strom wohnt und die einfachsten Dinge nicht kennt. Dafür weiß er aber bestens Bescheid was zweiköpfige Hunde, Geister und Banshees angeht. Und damit beginnt das große Chaos..
"Zwischen Licht und Finsternis" stand seit Ankündigung des Buches auf meiner Wunschliste, ist es doch laut Inhaltsangabe genau mein Fall. Aber ob die Vorfreude berechtigt war?
Lily ist ein zierliches Mädchen, welche man aber nicht unterschätzen sollte. Sie ist mutig, tough und aufmüpfig. Sie lernt Regan kennen als sie gerade einen Fälscher aufgesucht hat um diesen wegen eines Mädchenhändler Rings auszufragen. Sie sucht also die Gefahr und mit Regan an ihrer Seite bleibt es auch so. Beide sind sehr sympathische Protagonisten.
Hier wurde das Rad natürlich nicht neu erfunden, wer genauso gerne Urban Fantasy liest wird so manches wiedererkennen und in irgendeiner Form schon mal gelesen haben. Aber - lasst euch nicht vom ersten Eindruck täuschen, die Geschichte hat so einiges zu bieten. Der Fantasy Anteil ist hoch, die außergewöhnlichen Eldritsche (so werden die nicht Menschen genannt) werden vorgestellt und die Fähigkeiten und Talente haben mir gefallen. Da hätte ich ruhig mehr davon vertragen. 
Spannend und interessant wird es nachdem die Kennenlernphase vorbei ist, dann will man natürlich wissen was hier gespielt wird. Leider hat sich mir das nicht ganz erschlossen, denn es geht um eine Prophezeiung die aber nie ganz erzählt wird und natürlich um die seltene Blutgruppe H. Die Gesamtidee hat mir gefallen, nur die Ausführung war an manchen Stellen recht wackelig. Dennoch hat mich die Geschichte überzeugt, der Schreibstil war flüssig, anschaulich und auf den Punkt, die Nebenfiguren waren zwar ein wenig blass aber interessant und die Orte Londons die man kennenlernte empfand ich als i - Tüpfelchen. Trotz einiger Schwächen hat mich das Buch dennoch gefesselt und darauf kommt es schließlich an. Ob man darüber hinweg sehen kann oder nicht, muss man selbst entscheiden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung. 
3,5/5 Rawr's für eine gute Unterhaltung!