Rezension

Tu gutes und rede darüber

Die stille Revolution - Bodo Janssen, Regina Carstensen

Die stille Revolution
von Bodo Janssen Regina Carstensen

Bewertet mit 4 Sternen

Bodo Janssen, Chef der Hotelmanagement-Kette Upstalsboom, beschreibt, durch welche Einsichten er das von seinen Eltern übernommene Unternehmen auf die Erfolgsspur gebracht hat - weg vom Managen, hin zum Führen, weg vom Antworten geben, hin zum Fragen stellen.

Auslöser für die Umgestaltung der Management-Methoden war die Tatsache, dass die Personalfluktuation immer größer wurde, die entstandenen Lücken immer schwieriger zu stopfen waren und eine Mitarbeiterbefragung deutlich machte, dass das Management und die Mitarbeiter wohl in zwei verschiedenen Betrieben arbeiten müssten.

Auf der Suche nach Ideen besuchte Bodo Janssen dann unter anderem ein Seminar bei Anselm Grün, und realisierte, dass er sich zunächst einmal selbst führen muss, und sich selbst ein Leitbild/Ziel geben muss, bevor er das erfolgreich im Unternehmen machen kann. Seine Vision sind "glückliche Menschen" - und zusammen mit der Entscheidung, den eigenen Lebensstil "normal" zu halten, waren die Weichen für eine Neuausrichtung gestellt, die dann nicht mehr allein in der Zentrale, sondern mit den Mitarbeitern geplant wurde.

Der Text ließt sich schnell und flüssig und beinhaltet auch einige bedenkenswerte Ansätze. Ich habe beim Lesen aber auch mehrmals den Eindruck gehabt, dass da jemand sehr von sich überzeugt ist. Man muss ihm aber zu Gute halten, dass er neue Wege in der Unternehmensführung erfolgreich gegangen ist und damit ein Vorbild für andere Unternehmen sein kann - auch wenn die im neuen Leitbild zusammengetragenen Werte eigentlich Selbstverständlichkeiten sein sollten (es aber häufig dann doch nicht sind).

Klare Empfehlung für alle, die darüber lesen wollen, wie Management auch ohne Profitmaximierung als Ziel erfolgreich funktionieren kann - oder die einen Einblick in die Entwicklung von Upstalsboom haben wollen.

Im Buchladen wäre ich an diesem Buch vermutlich vorbeigegangen, aber im Hotelzimmer als Leseexemplar bereitgestellt habe ich es dann doch interessiert gelesen.