Rezension

Turbulentes, spannendes Jugenddrama mit einer gewissen Schwere

Liebe ist Schicksal - Nikki Deed

Liebe ist Schicksal
von Nikki Deed

Bewertet mit 3 Sternen

Gib niemals auf!” von Nikki Deed ist der erste Band der “Liebe ist Schicksal”-Dilogie und ein dramatisches Werk, das von der jungen Jana Hansen handelt. Der Roman ist in 29 nummerierte Kapitel unterteilt und wird auf 422 Seiten aus der Sicht eines Erzählers wiedergegeben, der sowohl Einblicke in die konkrete Handlung sowie in die Gedanken der Personen hat.

Wenn ich den Roman mit einem Satz beschreiben müsste, würde ich sagen: Ein Unglück kommt selten allein. Denn nach dem tragischen Unfall schlittert Jana von einem Desaster ins nächste. Sie wird mit allen schlechten Dingen konfrontiert, die man sich nur vorstellen kann. Eifersucht, Missgunst, Neid, Intrigen, Gewalt, Hass und Betrug. Anfangs fand ich es auch gar nicht so schlimm. Denn so ist das Leben nun mal. Es besteht aus Höhen und Tiefen. Doch im Laufe der Geschichte wurde es mir dann doch zu entmutigend und hoffnungslos. Denn jede kleine, erfreuliche Höhe in dieser Geschichte, wie die Liebe oder Freundschaft, wird dann doch wieder von verhängnisvollen Ereignissen überschattet. Das wurde mit der Zeit echt deprimierend und anstrengend und hat mir zum Ende hin ein wenig die Freude an der Geschichte genommen.

Insgesamt hat der Roman einen sehr tiefgründigen Charakter und erinnert von der Machart her an ein Psychogramm, da man genau beobachten kann, wie Jana mit den plötzlichen hereinbrechenden Herausforderungen umgeht. Ihre Handlungen sind nicht immer nachvollziehbar, aber durchaus bewegend und fesselnd.

Da wäre ich auch schon bei dem Punkt, den ich positiv hervorheben muss. Nikki Deed ist es gelungen, das Spannungslevel durchweg zu halten. Immer wieder trafen unerwartete Geschehnisse ein, die der Handlung einen gewissen Kick gegeben haben. So konnte man sich nie sicher sein, wohin Janas Entwicklung gehen wird. Der Verlauf war so unberechenbar wie die Protagonistin selbst. Auch das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Lehrer Ralf Maier war recht undurchsichtig, sodass der Titel der Dilogie hier definitiv seine Bedeutung bekommt. Inwiefern werde ich natürlich nicht verraten. Ich stellte mir zumindest die Frage, ob es tatsächlich so ist, dass man sich nicht aussuchen kann, wen man liebt. Allerdings bekam ich auch keine richtige Antwort darauf. Denn der erste Band endet mit einem Cliffhanger, durch den man einige Mutmaßungen anstellt und der eine interessante Fortsetzung verspricht.

Fazit: Ein turbulentes, spannendes Jugenddrama mit einer gewissen Schwere. Die deprimierenden Gegebenheiten dominieren hier, sodass dieser Roman nicht unbedingt für melancholische und sensible Gemüter geeignet ist. Freunde des Psychogramms kommen aber voll auf ihre Kosten.