Rezension

Uberzeugende Mischung aus atmosphärisch dichtem historischen Roman und spannendem Krimi

Das Adenauer-Komplott - Sebastian Thiel

Das Adenauer-Komplott
von Sebastian Thiel

Bewertet mit 5 Sternen

August 1944: Maximilian "Max" Engel, ehemaliger Kampfpilot und derzeit wegen einer Schußverletzung nicht flugtauglich, gerät wegen einer unbedachten Aktion in die Fänge der Gestapo, Die Situation erscheint hoffnungslos, bis ihm eine geheimnisvolle Unbekannte ein verlockendes Angebot macht. Sie bietet ihm die Freiheit, wenn es ihm gelingt seinem Mithäftling Konrad Adenauer, dem ehemaligen Bürgermeister von Köln, zur Flucht zu verhelfen. Er willigt ein und setzt damit ein Entwicklung in Gang, die nicht nur sein Leben nachhaltig verändert.

Sebastian Thiel gelingt hier ein atmosphärisch dichter und hervorragend recherchierter historischer (Kriminal-)Roman, der auf äußerst gelungene Art und Weise die Zeit von 1944 und 1957 wiederaufleben lässt, und mich auch durch seinen sehr bildhaften Schreibstil, der das Kopfkino auf Hochtouren laufen lässt, von der ersten Seite an in den Bann gezogen hat. Zudem sind auch die Charakterisierungen der historisch verbürgten wie auch der fiktiven Protagonisten des Buches auf ganzer Linie gelungen und tragen zum überzeugenden Gesamtbild bei.

Auch wenn die eigentliche Krimihandlung erst im letzten Abschnitt so richtig zum Tragen kommt, sich dann allerdings als waschechter Politthriller entpuppt und für ein fulminantes Finale sorgt, weist das Buch eine gut konstruierte Geschichte und einen durchgehenden Spannungsbogen auf und lässt zu keiner Zeit auch nur einen Hauch von Langeweile aufkommen.

Spannendes Geschichtsstück über die Nachkriegszeit und die Gründungs- und Anfangsjahre der Bundesrepublik Deutschland, das ich jedem an dieser Zeit Interessierten nur wärmstens empfehlen kann.