Rezension

Über die erste Liebe

Dich immer wiedersehen - Jennifer E. Smith

Dich immer wiedersehen
von Jennifer E. Smith

Das Buch ist hauptsächlich für Jugendliche geschrieben, geht es doch um 2 Teenager im Alter von 16 bzw. 17 Jahren und die erste Verliebtheit.
Allerdings liest es sich auch für Erwachsene hervorragend und ich habe nicht bereut, es gelesen zu haben.

Eingeteilt ist die Geschichte, in Anlehnung an den englischen Titel "The Geography of you and me", in 5 Teile, die alle im weitesten Sinne Ortsbeschreibungen sind. "Hier", "Dort", "Überall", "Irgendwo" und "Zu Hause".

Auch wenn der Hauptanteil des Buches darin besteht, dass die beiden Teenager Lucy und Owen räumlich nicht zusammen sind, so sind sie doch trotzdem auf ganz spezielle Weise miteinander verbunden. Man hat gleich von Anfang an den Eindruck, dass sie einfach sehr gut zusammen passen und sich ergänzen, auch wenn man das möglicherweise in dem "jungen" Alter so noch gar nicht sagen kann. Desweiteren sind die einzelnen Kapitel mit Briefmarkenähnlichen Stempeln versehen, was meines Erachtens sowohl zur Thematik des Buches, als auch zur Geographie hervorragend passt.

Es geht um Lucy und Owen, die zusammen bei einem Stromausfall in "ihrem" New Yorker Apartmenthaus stecken bleiben. Sie können zwar befreit werden, entschließen sich aber dazu, den Rest des Tages/der Nacht zusammen zu verbringen. Schnell merken jedoch beide, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Besonders von den Einstellungen und den Gefühlen her, scheint es, als wenn die beiden einfach füreinander gemacht sind.
Allerdings trauen sich beide nicht, etwas zu sagen...

Umso schlimmer, dass Lucy kurz darauf von ihren Eltern mitgeteilt bekommt, dass sie ihre Heimatstadt New York verlassen muss, da der Vater ein gutes Jobangebot in Europa ergattern konnte.
Lucy macht einen recht einsamen Eindruck, da sie viel Zeit alleine verbringt. Sie empfindet das zwar nicht unbedingt als schlimm, aber sie führt auf jeden Fall kein Teenagerleben, wie man sich das in dem Alter vorstellt. Ihre Eltern verreisen oft, so dass sie alleine zu Hause bleibt.

Owen widerum hat ebenfalls ein schweres Schicksal zu tragen, denn vor kurzem ist seine Mutter bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Nun versucht sein Vater sich als Hausmeister in NYC. Es fällt dem Vater schwer, wieder in ein geregeltes (und vor allem einigermaßen glückliches) Leben zurückzufinden. Und auch Owen, der den Verlust der Mutter verkraften muss, sorgt sich außerdem um seinen Vater und fragt sich, wie ihrer beider Zukunft denn wohl aussehen kann.
Durch das Treffen der beiden bemerken sie das Schöne im Leben.

Durch einige Umstände zieht sowohl Lucy mit ihren Eltern, als auch Owen mit seinem Vater, durch die Gegend und beide wohnen an den unterschiedlichsten Orten. Verbunden bleiben die zwei per mail bzw. Postkarte. Allerdings ist es schwierig, die einmalige Verbindung über die Distanz hinweg aufrecht zu erhalten.

Und so ist der Leser letzten Endes sehr gespannt, ob es den jungen Leuten gelingen wird, sich nicht nur auszutauschen und auszusprechen, sondern auch die Hoffnung auf den Anfang einer wunderschönen Liebesgeschichte nicht aufzugeben.

Die Autorin hat es wunderbar geschafft, diese Geschichte zu erzählen. Mit Lucy und Owen hat sie zwei sehr sympathische Teenager geschaffen, die man äußerst gerne durch ihr Leben begleitet. Währenddessen kann man sich selbst auch noch einmal gut in seine eigene Jugend zurückversetzen!

Einmal mit dem Buch angefangen, liest man einfach so weiter und wundert sich plötzlich, dass das Buch schon durch ist. 

Für mich war das eine ausgezeichnete Geschichte im Bereich Jugendbuch, die ich jedoch auch einem älteren Publikum problemlos empfehlen kann.