Rezension

Über Liebe, Freundschaft und verpasste Gelegenheiten

Wir in drei Worten - Mhairi McFarlane

Wir in drei Worten
von Mhairi McFarlane

Bewertet mit 4 Sternen

Wir in drei Worten ist für mich eine solide Liebesgeschichte, die mit der Story keine noch unbeschrittene Pfade betritt, sich für mich aber durch einen guten Schreibstil und die Schlagfertigkeit und den Humor der Protagonistin auszeichnet. Es ist mit Sicherheit kein Roman mit Tiefgang und dennoch hatte ich die Momente, an denen ich über die Einsichten der Figuren nachgedacht habe. Und so ließ sich die leichte Geschichte, flüssig geschrieben, gut und schnell zwischendurch lesen.

Worum geht es?
Ein Mann und eine Frau – Ben und Rachel – die zu Unizeiten zu unzertrennlichen Freunden geworden sind, haben sich doch durch irgendwelche Umstände aus den Augen verloren. Doch was ist passiert? Nach zehn Jahren, in denen die beiden keinerlei Kontakt hatten, treffen sich die beiden wieder und ihre Freundschaft von damals scheint wieder da anzuknüpfen, wo sie endete oder etwa doch nicht?

Was ich neben dem Schreibstil und den humorvollen Stellen sehr mag ist zum Einen die Perspektive aus der die Geschichte erzählt wird.
Es ist die Ich-Perspektive der Rachel und die gibt einem doch recht schnell tiefe Einblicke. So konnte ich persönlich mich gut mit ihr identifizieren.
Zum anderen die Zeitwechsel, die für mich eine gute und spannende Abwechslung brachten.
Es wird viel aus der Gegenwart erzählt, in der Rachel heute 30 Jahre alt ist und als Gerichtsreporterin für eine Lokalzeitung arbeitet und 3 tolle Freunde um sich hat – Caroline, Ivor und Mindy – auf die sie sich verlassen kann. Zwischendurch wechselt die Autorin dann in die Vergangenheit und gewährt Rückblicke in die Unizeit von Rachel und der Leser merkt schnell, dass hier damals etwas vorgefallen sein muss, dass dazu geführt hat, dass Ben und Rachel jeglichen Kontakt abgebrochen haben und so wartet man natürlich mehr und mehr auf diese Stellen, die einem Aufschluss geben sollen.

Die Figuren sind neben Rachel schon relativ stereotypisch, bzw. Klischeehaft skizziert, was mich persönlich weniger stört. Alle sind als intelligente und direkte Menschen dargestellt, was für mich die Gespräche und schlußendlich auch die Einsichten der verschiedenen Charaktere im Verlauf des Buchs interessant macht. Die ein oder andere Stelle habe ich mir auch herausgeschrieben, weil ich den Gedanken oder die Formulierung einfach mag.

Es gibt ein paar Nebenstränge, die theoretisch unnötig wären, ohne die aber eventuell von der eigentlichen Story nicht mehr so viel übrig bleiben würde und die zwischendurch dann auch doch noch mal für Spannung oder einen Wandel sorgen. Nur zum Schluss hin passiert etwas viel etwas schnell nacheinander.

Mein Fazit:
 Die Geschichte ist recht vorhersehbar, das finde ich etwas schade. Es bleibt im großen und Ganzen doch irgendwie eine 08/15-Story und dennoch mag ich sie irgendwie. Das hat sehr viel mit Rachel und dem Schreibstil der Autorin zu tun. Alles in allem ist "Wir in drei Worten" ein Buch für mich, das ich gern gelesen habe. Ich konnte zwischendurch schmunzeln und halte es definitv für keine Zeitverschwendung, auch wenn ich den ein oder anderen Kritikpunkt habe.

Ich würde vermutlich 3-3,5 Sterne vergeben, aber für die sympathische Rachel gibt es einen kleinen Pluspunkt und ich würde definitiv noch mal ein Buch der Autorin lesen. Und so gibt es von mir 4 Sterne.