Rezension

Überarbeitungswürdig trotz guter Grundidee

Pfad des Schicksals - Brienne Brahm

Pfad des Schicksals
von Brienne Brahm

Bewertet mit 2 Sternen

Cover:
Beim Cover wurde tolle Arbeit geleistet und für mich ist es das Einzige, was an diesem Buch überzeugen konnte. Es macht neugierig auf die Geschichte und farblich definitiv ein Hingucker, der die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich zieht.
Inhalt:
Inhaltlich gefiel mir die Geschichte anfangs recht gut. Man wird schön eingeführt, es stellen sich Fragen und ich wurde neugierig, was passieren wird.
Doch umso mehr ich gelesen haben, desto enttäuschter wurde ich. Teilweise waren Logiklücken drin, ich verstand Zusammenhänge nicht, es wurden Szenen dazwischen geschoben, die für mich keine Funktion hatten und und und. 
Das Buch basiert auf einer spannenden Grundidee, daran habe ich keinen Zweifel, doch leider hapert es enorm in der Umsetzung. Mir passiert auf diesen knapp 400 Seiten viel zu wenig! Ich kann das Geschehene in 5 Sätzen zusammenfassen und da hilft es leider nicht, dass es erst auf den letzten Seiten überhaupt einmal richtig spannend wird. Man kann es lesen und es langweilt auch nicht wirklich, aber Spaß macht es auch inhaltlich leider nicht aus meiner Sicht.

Charaktere:
Die Charaktere fand ich ganz gut ausgearbeitet. Zumindest in der Hinsicht, dass sie vielseitig gestaltet wurden und man sie gut auseinanderhalten kann. 
Doch hier fehlten für mich die Beschreibungen. Einerseits vom äußeren ein wenig als auch von ihren so genannten Gefährten, Tiere, die sie ein Leben lang begleiten.
Manchmal waren mir auch die Beziehungen der Figuren zueinander absolut nicht logisch. Da dachte ich manchmal, derjenige ist der Vater oder die Mutter und dann plötzlich doch nicht... Für mich fehlte es sehr an Tiefgründigkeit. 
Auch hier fand sich die eine oder andere Logiklücke, da die Charaktere für mich nicht ihrem Alter gemäß handelten und man auch dadurch kein richtiges Bild der Personen bekam.
Leider wurde ich auch hier sehr enttäuscht.

Schreibstil:

 

Stilistisch ist es nicht schlecht. Es wird anschaulich und einfach erzählt, sodass man dem Geschehen gut folgen kann. Es ist in der auktorialen Erzählperspektive geschrieben, was mir persönlich gefiel, da dadurch nicht nur ein Charakter im Fokus stand, sondern man alle in gewisser Weise kennenlernen konnte. 
Auf jeden Fall kann man es fließend und schnell lesen. Probleme hatte ich jedoch damit, dass manche Formulierungen einfach nicht passten. Erstens reden sich gefühlt alle Personen mit "meine Liebe", "mein Freund", "mein ..." an, was sehr an meinen Nerven zehrte und gerade bei den jungen Protas einfach nicht passte. Noch dazu blieb die Autorin im Stil ihrem Setting nicht treu, denn da dürften Wörter wie Geburtstag oder fluoreszierend nicht vorkommen. Teilweise waren mir auch die beschreibenden Erzählungen von Handlungen nicht logisch bzw. wirkten eher als Raumfüller, als das sie was wichtiges aussagten. Dadurch zog es sich sehr in die Länge, was wirklich schade war.
Fazit:
"Pfad des Schicksals" stellt mich wirklich vor eine Herausforderung. Es basiert auf einer guten Grundidee, aus der man eine sehr gute Geschichte machen kann, doch bei diesem Debüt mangelt es aus meiner Sicht in erheblichen Maßen in der Umsetzung. Man müsste wirklich vieles überarbeiten, da es so wie es ist, leider alles andere als Lesespaß bringt, aber ich denke, dass es das wert wäre.