Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Überraschend

Sweetgirl
von Travis Mulhauser

Im Nachhinein finde ich das Cover noch passender zum Inhalt des Buches, als vor dem Lesen. Die dunklen Berge sind wirklich bedrohlich - so auf dem Cover und in der Geschichte. Die junge Percy hat es nicht leicht im Leben. Eine drogenabhängige Mutter und damit verbunden ein sehr unsicheres Zuhause. Keine richtige Wohnung und natürlich kein Geld zum Leben. Sie geht nicht zur Schule, aber dafür jobt sie in einer Schreinerei um sich Geld zu verdienen. Ihre Schwester ist auch schon weggezogen. Aber Percy möchte ihrer Mutter beistehen und ihr helfen. Und hier geht es auch schon los. Bei der Suche nach der Mutter findet sie ein vernachlässigtes Baby in einem Drogenhaus. Sie nimmt es mit und will mit ihr ins nächste Krankenhaus fahren. Aber es ist ein dicker Schneesturm und sie gerät in allerlei gefährliche Situationen. Zu Beginn hat sie noch einen Helfer, einen ehemaligen Freund ihrer Mutter. Mit ihm ist sie auf der Flucht vor dem Kindsvater, der das Baby Jenna suchen lässt. Und das nichtgerade von zimperlichen Männern. Die Geschichte ist geprägt vom Leben im Drogenkonsum und seinen Folgen. Von schießwütigen HInterwäldlern und dem unwirtlichen Wetter. Es wird alles sehr genau erzählt und mit einigen recht seltsamen Zufällen gespickt (z.B. die Geschichte mit dem Rehbock). Allerdings kann man eine gewisse Spannung nicht ausschließen. Denn man möchte ja auch unbedingt, das Jenna ins nächste Krankenhaus kommt und alles gut ausgeht. Die Personen sind schon sehr genau dargestellt. Mit ihren guten und schlechten Seiten. Ich finde eigentlich auch sehr realistisch, obwohl ein solcher Ort und mit solchen Strukturen nicht gerade wünschenswert ist. Dort herrschen ja noch ziemlich starke Verhältnisse in der Macht von einzelnen (Rick) und überhaupt ziemlich rückständig.  Man muss es einfach nicht zu ernst nehmen, obwohl witzig fand ich eigentlich nichts.